2,9 MWp-Solarpark geht an das Netz: Schäferstadt Hungen setzt auf Photovoltaik

Am 23. Dezember 2009 nimmt der Solarpark Hungen nach nur etwas mehr als zwei Monaten Bauzeit seinen Betrieb auf. Wo einst Braunkohle gefördert wurde, erzeugen künftig rund 12.700 Photovoltaik-Module rund 2,7 Millionen Kilowattstunden Solarstrom jährlich. Die Anlage wird von den Hungener Stadtwerken in den nächsten 20 Jahren in eigener Regie betrieben. In diesem Zeitraum werden […]

Am 23. Dezember 2009 nimmt der Solarpark Hungen nach nur etwas mehr als zwei Monaten Bauzeit seinen Betrieb auf. Wo einst Braunkohle gefördert wurde, erzeugen künftig rund 12.700 Photovoltaik-Module rund 2,7 Millionen Kilowattstunden Solarstrom jährlich. Die Anlage wird von den Hungener Stadtwerken in den nächsten 20 Jahren in eigener Regie betrieben. In diesem Zeitraum werden die Stadtwerke die Rendite aus dem Investitionsvolumen von etwa 8,5 Millionen Euro erwirtschaften, berichtet die abakus solar AG (Gelsenkirchen) in einer Pressemitteilung.
„Die Stadtwerke Hungen und wir haben bei der Realisierung dieses Projektes an einem Strang gezogen“, sagt Thomas Kraus, der zuständige Projektleiter bei der abakus solar AG.

12.700 Photovoltaik-Module auf 80.000 Quadratmetern
Anders wäre der Solarpark Hungen wohl kaum innerhalb des knappen Zeitrahmens fertigzustellen gewesen. Er erstreckt sich über eine 80.000 Quadratmeter große ehemalige Bergbauhalde im Stadtteil Trais-Horloff, die einen nahezu perfekten Standort für eine Photovoltaik-Freilandanlage dieser Größe darstellt. So ist diese von außen nicht einsehbar, da die nach Süden abfallende Halde komplett von einem Streifen Bäume eingerahmt ist. Die „versiegelte“ Fläche ist dank der optimierten Aufständerung der Photovoltaik-Module sehr klein, da pfahlartige Raumfundamente bei ca. 21.000 Quadratmetern Modulfläche lediglich 48 Quadratmeter Bodenkontakt beanspruchen. Somit kann selbst der eingezäunte Bereich mit der Photovoltaik-Anlage in Zukunft auch als Schafsweide genutzt werden, was in der „Schäferstadt“ Hungen nicht nur symbolische Bedeutung hat.
Der Solarpark wurde mit insgesamt 12.672 Photovoltaik-Modulen von AU Optronics Corp. aus Taiwan errichtet, die dort nach deutschen Qualitätsvorgaben hergestellt wurden. Sie erzeugen künftig zirka 2,7 Millionen kWh Strom jährlich. Dies entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch von etwa 800 Haushalten. Damit liefert die Anlage gleichzeitig mehr Strom als die Stadt Hungen für ihre Liegenschaften benötigt. Auch die Umwelt kann einen Profit für sich verbuchen, denn der Solarpark erzielt darüber hinaus eine CO2-Einsparung von etwa 1.900 Tonnen im Jahr. Betrieben wird er von den Stadtwerken Hungen.
Mit der Umsetzung des Projektes beauftragte die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Hungen die abakus solar AG im September dieses Jahres. Zuvor hatte sich das international tätige Gelsenkirchener Unternehmen in einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt. Dieses Verfahren basierte auf einer Machbarkeitsstudie zur Wirtschaftlichkeit des Solarparks. Sie ergab, dass derzeit sehr günstige wirtschaftliche Bedingungen für die Investition in einen Solarpark vorherrschten: Stark gesunkene Weltmarktpreise für hochwertige Photovoltaik-Komponenten und ein niedriges Zinsniveau bei ansonsten 20 Jahren staatlich garantierter Einspeisevergütung sorgen für eine ausgezeichnete Rentabilität.

32 Cent Einspeisevergütung je Kilowattstunde Solarstrom
Somit erwirtschaften die Stadtwerke Hungen die vollständige Rendite aus der Gesamtinvestition von rund 8,5 Millionen Euro. Das Versorgungsunternehmen profitiert noch von der aktuellen Einspeisevergütung, die bis zum Ende des Jahres knapp 32 Cent je Kilowattstunde beträgt. Auf dieser Basis erwarten die Betreiber einen Ertrag von etwa 850.000 Euro jährlich. In der vertraglich vereinbarten Laufzeit von 20 Jahren könnte sich dieser dann auf rund 17 Millionen EUR summieren – ein klares Plus für die Stadt Hungen und deren Bürger.
Mit dem Solarpark sieht sich Hungen als Vorreiter im Hinblick auf die Stärkung regenerativer Energien. Schon jetzt haben sich zahlreiche weitere Kommunen über das Projekt informiert und wollen 2010 dem Hungener Modell folgen.

23.12.2009 | Quelle: abakus solar AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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