E.ON-Studie: Kernenergie kein Hindernis für Ausbau der erneuerbaren Energien

Eine Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke würde den fortschreitenden Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland nicht behindern. Zu diesem Ergebnis kommt eine wissenschaftliche Studie, die das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Universität Stuttgart im Auftrag der E.ON Energie AG durchgeführt hat. Laut Studie ist die Auffassung, eine Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke sei ein Hemmschuh […]

Eine Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke würde den fortschreitenden Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland nicht behindern. Zu diesem Ergebnis kommt eine wissenschaftliche Studie, die das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Universität Stuttgart im Auftrag der E.ON Energie AG durchgeführt hat. Laut Studie ist die Auffassung, eine Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke sei ein Hemmschuh für den Ausbau der erneuerbaren Energien, aus technisch-betrieblicher Perspektive nicht haltbar.
Auch Kernkraftwerke könnten so flexibel eingesetzt werden, dass sie zum Ausgleich der schwankenden Einspeisung aus Solar- und Windkraftwerken beitragen. Bereits heute würden einige Kernkraftwerke in Deutschland im so genannten Lastfolgebetrieb gefahren. Die Leistung der Anlagen werde dabei flexibel an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. So würden sie dazu beitragen, den gesetzlich vorgeschriebenen Vorrang für die Einspeisung erneuerbarer Energien sicherzustellen.

Konventionelle Kraftwerke mit rund 20.000 Megawatt erreichen das Ende ihrer Lebensdauer
Auch aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht wäre laut Studie eine Laufzeitverlängerung vorteilhaft. Gemeinsam mit den wachsenden erneuerbaren Energien könne die Kernenergie dazu beitragen, den künftigen Bedarf an neuen Kraftwerken zu reduzieren. Ohne Laufzeitverlängerung müssten in Deutschland Kohle- und Gaskraftwerke mit einer Gesamtleistung von mehr als 20.000 Megawatt neu gebaut werden – zusätzlich zum ohnehin schon bestehenden Ersatzbedarf von ebenfalls rund 20.000 Megawatt für konventionelle Kraftwerke, die das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Damit wären erhebliche Investitionen und zusätzliche CO2-Emissionen von bis zu 80 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr verbunden, so das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Universität Stuttgart.

Bundesregierung will 40 Prozent erneuerbare Energien zur Stromerzeugung bis 2030
Die Stuttgarter Wissenschaftler haben den Zeitraum bis zum Jahr 2030 betrachtet und dabei zwei Szenarien verglichen: Zum einen die Abschaltung von Kernkraftwerken gemäß der derzeitigen Regelung, zum anderen eine Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke auf eine Betriebsdauer von 60 Jahren. In beiden Szenarien wurde unterstellt, dass die erneuerbaren Energien entsprechend den von der Bundesregierung angekündigten Ausbauzielen im Jahr 2030 einen Beitrag von 40 Prozent zur gesamten Stromerzeugung in Deutschland leisten.
Die Studie kann heruntergeladen werden unter www.eon-energie.com

03.01.2010 | Quelle: E.ON Energie AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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