Sharp unterzeichnet Kooperationsvereinbarung für Dünnschichtmodul- und Solarstrom-Produktion

Die Sharp Corporation (Osaka, Japan) und die italienischen Unternehmen Enel Green Power (EGP) und ST Microelectronics (STM) haben am 4. Januar 2010 eine Kooperationsvereinbarung über die Produktion von Photovoltaik-Dünnschichtmodulen unterzeichnet. Am selben Tag haben Sharp und EGP eine Kooperationsvereinbarung für die unabhängige Solarstrom-Produktion (independent power production; IPP) unterzeichnet. Nach der Genehmigung beider Kooperationen durch die EU-Kommission wollen die drei Unternehmen jeweils bis Ende März Gemeinschaftsunternehmen gründen. Sharp, EGP und STM wollen zunächst ein Joint Venture für die Modulherstellung gründen und Anfang 2011 mit der Produktion im Firmengebäude von STM in der Provinz Catania auf Sizilien beginnen.
Photovoltaik-Produktion auf Sizilien
Der Betrieb zur Herstellung von Dünnschichtmodulen soll mit einer jährlichen Produktionsleistung von 160 Megawatt (MW) starten. Eine Steigerung auf jährlich 480 MW sei geplant. Zusätzlich zu einer Finanzierung durch die Banken werde dieses Projekt durch Investitionen beider Unternehmen in Höhe von je ungefähr 70 Millionen Euro getragen, heißt es in der Pressemitteilung. Die auf Sizilien produzierten Dünnschichtmodule sollen über die Netzwerke von Sharp und EGP hauptsächlich in Europa und im Mittelmeerraum vertrieben werden.

Bau von Photovoltaik-Kraftwerken mit einer Gesamtleistung von mehr als 500 MW bis Ende 2016
Für die unabhängige Solarstrom-Produktion wollen Sharp und EGP das Gemeinschaftsunternehmen ES Solar Farms S.r.l. (ESSF) gründen. Beide Unternehmen planen, bis Ende 2016 Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von mehr als 500 MW zu errichten. ESSF will die im Joint Venture produzierten Dünnschichtmodule einsetzen und sein Solarstromgeschäft auf Mittelmeerländer wie Italien, Frankreich, Spanien und Griechenland ausdehnen.
Dünnschichtmodule sind besonders geeignet für die Solarstromerzeugung im großen Stil, insbesondere im Mittelmeerraum einschließlich Südeuropa. Im Vergleich zu Solarmodulen auf Silizium-Basis können Dünnschichtmodule ihren Wirkungsgrad selbst bei heißem Klima aufrecht erhalten. Durch die Kooperation mit einem Stromversorger will Sharp zum Photovoltaik-Komplettanbieter werden. Damit wäre Sharp eines der weltweit ersten Unternehmen, das sein Geschäftsmodell von der Herstellung von Dünnschichtmodulen bis hin zur unabhängigen Solarstrom-Produktion ausweitet.