BEE: Radikale Kürzung der Solar-Förderung gefährdet Ausbaupfad der erneuerbaren Energien im Stromsektor

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) weist den Vorschlag des Bundesumweltministeriums vom 20.01.2010, die Vergütung für Strom aus Photovoltaik-Anlagen bereits im April zusätzlich um 15 Prozent zu senken, als völlig überzogen zurück. Damit würde die Vergütung für Solarstrom mit der bereits zu Jahresbeginn erfolgten Kürzung um rund 10 Prozent und der für Anfang 2011 festgelegten Kürzung […]

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) weist den Vorschlag des Bundesumweltministeriums vom 20.01.2010, die Vergütung für Strom aus Photovoltaik-Anlagen bereits im April zusätzlich um 15 Prozent zu senken, als völlig überzogen zurück. Damit würde die Vergütung für Solarstrom mit der bereits zu Jahresbeginn erfolgten Kürzung um rund 10 Prozent und der für Anfang 2011 festgelegten Kürzung um weitere 9 Prozent innerhalb von nur 13 Kalendermonaten mindestens um ein Drittel reduziert, kritisiert der BEE in einer Pressemitteilung. Das sei für die Solarwirtschaft nicht verkraftbar. Ein wichtiger Pfeiler im Konzert der erneuerbaren Energien würde massiv beschädigt und deren Ausbaupfad im Stromsektor in Frage gestellt.
„Die jetzt vorgeschlagenen Kürzungen bedrohen die deutsche Solarindustrie in ihren Grundfesten und damit den Aufbruch ins Regenerativzeitalter. Wenn der Bundesumweltminister seine ambitionierten Vorsätze umsetzen und die Energieversorgung in Deutschland bis 2050 fast vollständig auf erneuerbare Energien umstellen will, muss er für verlässliche Förderbedingungen sorgen, statt Verunsicherung bei Investoren zu schüren. Dazu gehört eine maßvolle Anpassung der Vergütung, wie sie die Branche angeboten hat“, erklärt BEE-Präsident Dietmar Schütz.

2020 könnten bereits fast sieben Prozent des deutschen Elektrizitätsbedarfs mit Solarstrom gedeckt werden
Nach der BEE-Prognose können die erneuerbaren Energien 2020 bereits fast die Hälfte des deutschen Strombedarfs decken. Solarstrom wird bei einer installierten Leistung von 40 Gigawatt dazu einen Anteil von rund 7 Prozent beitragen. Gleichzeitig sinken die Kosten für die Förderung der Erneuerbaren Energien insgesamt, die über die EEG-Umlage von den Verbrauchern getragen werden, schon ab Mitte des Jahrzehnts kontinuierlich.
Schütz: „Nur wenn wir jetzt vorsorgen und in die Erneuerbaren investieren, können wir dauerhaft eine bezahlbare und klimaschonende Energieversorgung gewährleisten. Davon profitieren am Ende Verbraucher, Umwelt und der Standort Deutschland gleichermaßen. Wir fordern daher auch weiterhin Vorrang und Investitionssicherheit für die aufstrebende Branche der Erneuerbaren Energien.“
Das Eckpunkte-Papier des Bundesumweltministers zur künftigen Photovoltaik-Vergütung ist veröffentlicht unter:
http://www.solarserver.de/eeg_eckpunkte_bmu.html
Ein neues Konzept zur Entwicklung der Photovoltaik von Hermann Scheer, Präsident von EUROSOLAR e.V. und SPD-MdB ist zugänglich unter:
http://www.solarserver.de/solarmagazin/standpunkt_scheer_0110.html

20.01.2010 | Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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