BDH: Heizungsmarkt wächst leicht, aber Nachfrage nach erneuerbaren Energien bricht ein

Der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) stellte am 26.01.2010 auf seiner Bilanzpressekonferenz im Rahmen der 3. Deutschen Wärmekonferenz in Berlin aktuelle Marktdaten für 2009 vor. Insgesamt habe sich der Heizungsmarkt in Deutschland mit plus drei Prozent leicht positiv entwickelt. Bei den einzelnen Heiztechniken habe es allerdings große Unterschiede gegeben. Gewinner waren Effizienztechniken […]

Der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) stellte am 26.01.2010 auf seiner Bilanzpressekonferenz im Rahmen der 3. Deutschen Wärmekonferenz in Berlin aktuelle Marktdaten für 2009 vor. Insgesamt habe sich der Heizungsmarkt in Deutschland mit plus drei Prozent leicht positiv entwickelt. Bei den einzelnen Heiztechniken habe es allerdings große Unterschiede gegeben. Gewinner waren Effizienztechniken wie Gas- und Öl-Brennwerttechnik sowie Lüftungsanlagen. Verlierer waren Systeme, die erneuerbare Energien zur Wärmeerzeugung nutzen.
„Nach einem guten ersten Halbjahr ist die Nachfrage nach erneuerbaren Energien im zweiten Halbjahr massiv eingebrochen. Ordnungsrecht und Förderanreize müssen jetzt so optimiert werden, dass wir an die bis Mitte 2009 positive Entwicklung anknüpfen können“, kommentierte BDH-Präsident Klaus Jesse.

Große Erwartungen an das Energiekonzept der Bundesregierung
In einer gemeinsamen Resolution haben BDH und der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) ein Maßnahmenpaket formuliert, das die Entwicklung in eine positive Richtung lenken soll. „Um das Modernisierungstempo zu beschleunigen, fordern wir weniger Ordnungsrecht, eine aufgestockte Förderung und Steuerabschreibungsmöglichkeiten“, fasst Jesse die gemeinsame Resolution zusammen. Große Erwartungen hegt der BDH hinsichtlich des für den Herbst von der Bundesregierung angekündigten Energiekonzepts. Der Wärmemarkt müsse endlich eine seiner Bedeutung angemessene Rolle spielen, fordert Jesse.

25 Prozent Absatzminus bei Solarwärmeanlagen
Für Systeme, die erneuerbare Energien nutzen, war das Jahr 2009 ein Rückschlag: Die Absatzzahlen für Systeme, die Sonne, Umweltwärme oder Holz zur Wärmeerzeugung einsetzen, lagen gegenüber 2008 im zweistelligen Minusbereich. „Das schwache zweite Halbjahr führte bei Wärmepumpen insgesamt zu einem Absatzminus von zwölf, bei Solarwärmeanlagen und Feststoffkesseln sogar zu einem Minus von 26 bzw. 25 Prozent“, führte Jesse aus. Der BDH führt diesen Rückgang auf den starken Boom bei Photovoltaik und auf gegenüber 2008 deutlich niedrigere Energiepreise zurück.
Gegenläufig verlief die Entwicklung bei Brennwerttechnik: Hier wuchs die Nachfrage stark. Brennwerttechnik hat sich inzwischen mit einem Marktanteil von 60 Prozent durchgesetzt und den herkömmlichen Niedertemperaturkessel abgelöst. Rasant auch die Steigerungen beim Absatz von Lüftungsanlagen, die allein im letzten Jahr ein Absatzplus von 29 Prozent verzeichneten.

Resolution im Internet; MAP soll auf eine Milliarde Euro aufgestockt werden
In ihrer gemeinsamen Resolution fordern BDH und BEE von der Bundesregierung, die Marktentwicklung zu verstetigen und das Marktanreizprogramm (MAP) zu optimieren. Das MAP sei das zentrale und bewährte Steuerungsinstrument für den Ausbau regenerativer Wärme im Gebäudebestand. Für jeden ausgeschütteten Euro werden laut BDH etwa acht Euro investiert. Neunzig Prozent der Wertschöpfung dieser MAP-Investitionen verbleiben in Deutschland. Die Verbände schlagen vor, durch eine an das erfolgreiche EEG angelehnte Optimierung des MAP die Investitionsschwelle bei den Eigentümern zu überwinden. Das Gesamtvolumen des MAP sollte von 400 Millionen Euro (2009) zunächst auf eine Milliarde Euro aufgestockt und die einzelnen Fördersätze deutlich erhöht werden. Um die Impulswirkung des MAP weiter zu erhöhen, sollten die Fördersätze wie beim EEG einer jährlichen Degression unterliegen. Diejenigen, die frühzeitig auf moderne, regenerative Systeme umsteigen, sollen besonders belohnt werden. Überförderungen bei weiter steigenden Energiepreisen würden vermieden.
Die gemeinsame Resolution von BDH und BEE steht zum Herunterladen bereit unter: www.bdh-koeln.de

27.01.2010 | Quelle: Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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