Photovoltaik: Mehr als 200 Fachleute aus aller Welt bahnen den Weg für das Solarmodul-Recycling
Über 200 Fachleute aus den Photovoltaik, Abfallwirtschaft und Recycling haben am 26. Januar 2010 an der 1. Internationalen Konferenz für Solarmodulrecycling teilgenommen, die von PV CYCLE und EPIA gemeinsam mit dem Forschungszentrum der Europäischen Kommission organisiert wurde. Kongressteilnehmer hatten die Gelegenheit, von verschiedenen Vereinigungen und Unternehmen der Solarindustrie aus erster Hand zu erfahren, was aktuell unternommen wird, um PV-Module wiederzuverwerten und die Umweltbelastung durch ausgediente Solarmodule zu minimieren. „Seit den Anfängen der Photovoltaik in den 90er-Jahren engagieren sich Kunden und Industrie gleichermaßen im Umweltschutz und suchen nach einer geeigneten Lösung für die Entsorgung der Module“, erklärte Eleni Despotou, stellvertretende Generalsekretärin des europäischen Solarindustrie-Verbandes EPIA.
„Immer mehr Hersteller arbeiten an der Entwicklung neuer, effektiverer Wiederverwertungsmöglichkeiten. Aber es gibt zu wenige Module für die Verwertung, um aus einem privaten Modell ein 100% kommerzielles zu machen. Deshalb können Initiativen wie PV CYCLE für die Industrie wirklich etwas verändern“, erläutert Despotou.
Rund 130.000 Tonnen ausgediente Photovoltaik-Module müssen in Europa bis 2030 entsorgt werden
Laut einer Studie im Auftrag von EPIA und der Gründungsmitglieder von PV CYCLE werden 2010 etwa 3.000 Tonnen PV-Module in Deutschland entsorgt. Das sind fast 50 % des Photovoltaik-Mülls, der dieses Jahr in Europa entsteht. Obwohl diese Zahl in den nächsten 20 Jahren relativ stabil bleibe, zeige die Studie, dass bis 2030 etwa 130.000 Tonnen ausgediente Solarmodule in Europa entsorgt werden müssen. „Da Solarmodule eine sehr lange Lebensdauer haben, wird die Menge der zu entsorgenden Module in den nächsten 20 bis 25 Jahren nicht sonderlich wachsen. Dennoch bereitet sich die Industrie bereits vor. Das Rücknahme- und Recycling-Modell von PV CYCLE, das diesen Monat in Deutschland eingeführt wurde, wird dann ganz greifen, wenn ausreichende Modulmengen entsorgt werden müssen. Dieses Modell wird schrittweise in den Ländern der EU und der europäischen Freihandelszone eingeführt werden“, erklärte Jan Clyncke, Direktor von PV CYCLE.
Vertreter verwandter Branchen haben ebenfalls Erfahrungen ausgetauscht, wie ihre Unternehmen erfolgreich Fernsehgeräte, elektronische Geräte oder Glas entsorgen. Der letzte Teil der Konferenz galt der Wiederverwertung und Wertstoffsammlung, wie sie in den USA praktiziert werden. Außerdem wurden die Ökobilanz von PV-Anlagen und ein Rechenmodell für das PV-Recycling diskutiert.
29.01.2010 | Quelle: EPIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH