Solar-Branche plant bundesweiten Protest gegen die Kürzung der Photovoltaik-Förderung
Die deutsche Solarwirtschaft will mit Protestaktionen am Donnerstag, den 04.02.2010, gegen die von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) vorgeschlagenen Kürzungen der Solarstrom-Förderung protestieren. Röttgen hatte am 20.01.2010 angekündigt, dass die Einspeisevergütung für Solarstrom Dachanlagen zum 1. April um 15 Prozent und für Photovoltaik-Freiflächenanlagen um bis zu 25 Prozent zum 1. Juli gekürzt werden soll. Ein Sprecher des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) bestätigte, dass sich zahlreiche Solar-Unternehmen, vor allem in den Neuen Ländern, an den Protesten beteiligen wollen. Auch in Berlin seien Aktionen geplant.
Thüringer Offensive gegen drastische Senkungen der Einspeisevergütung für Solarstrom; Wirtschaftsminister Machnig unterstützt Forderung der Industrie
Am Solarstandort Erfurt-Südost wollen am 04.02.2010 um 11.55 Uhr mehrere hundert Mitarbeiter der Photovoltaik-Unternehmen asola, PV Crystalox Solar, Masdar PV, des CiS Forschungsinstituts und des Bildungswerks für berufsbezogene Aus-u. Weiterbildung (BWAW) gemeinsam gegen die geplante massive Kürzung der Einspeisevergütung für Solarstrom demonstrieren, berichtet das Thüringer Netzwerk Solarinput. Zur gleichen Zeit werden in Arnstadt Mitarbeiter der Unternehmen Bosch Solar Energy, Sunways und Masdar PV in einer ebenfalls konzertierten Aktion protestieren. In Jena beteiligen sich um 13.30 Uhr die Mitarbeiter von Schott Solar. Thüringens Wirtschafts- und Arbeitsminister Matthias Machnig habe den Mitarbeitern der Thüringer Solar-Firmen Unterstützung zugesagt.
Röttgen-Pläne gefährden Arbeitsplätze, Investitionen und Technologieführerschaft
An allen Standorten demonstriert die Thüringer Solarindustrie zusammen mit Vertretern der Solarforschungseinrichtungen und der Bildungsträger gegen die vom Bundesumweltminister Röttgen geplante zusätzliche Senkung der Einspeisevergütung für Solarstrom um 15 – 25 %. Diese gefährde massiv Arbeitsplätze und Investitionen in Deutschland sowie die Technologieführerschaft deutscher Unternehmen, betont Solarinput. Für Thüringen bedeute dies, dass bis zu 5.000 Arbeitsplätze direkt betroffen sind. Zudem stünden mehrere Großprojekte mit einem Investitionsvolumen von über 1,2 Milliarden Euro auf dem Prüfstand.
Proteste auch in Berlin, Köln und Neckarsulm
Am Standort Berlin wollen am 04.02.2010 rund 200 Mitarbeiter der Inventux Solar Technologies AG gegen die geplante radikale Kürzung der Solarförderung demonstrieren. Auch der Kölner Photovoltaik-Großhändler Energiebau Solarstromsysteme GmbH beteiligt sich an dem Aktionstag der deutschen Solarindustrie aus Protest gegen die geplanten Einschnitte in die Photovoltaik-Einspeisevergütung. Ab 11 Uhr werden alle 200 Mitarbeiter am Standort Köln-Ossendorf ihre Arbeit für eine halbe Stunde niederlegen, berichtet das Unternehmen. Unter dem Motto: „Röttgen, bist du jeck? Da hört der Spaß auf!“ wollen die Beschäftigten des PV-Großhändlers ihr klares Bekenntnis zu deutschen Herstellern demonstrieren. Vor der Neckarsulmer Zentrale des Wechselrichter-Herstellers KACO new energy gehen zahlreiche KACO gegen die geplante radikale Kürzung der Solarförderung auf die Straße.
03.02.2010 | Quelle: BSW-Solar, SolarInput e. V.; Inventux Solar Technologies AG; Energiebau Solarstromsysteme GmbH; KACO new energy | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH