Photovoltaik-Anlagenbauer Roth & Rau AG schließt Joint Venture-Vertrag mit chinesischem Unternehmen; Eintritt in den chinesischen Cadmiumtellurid-Markt geplant
Der Roth & Rau Konzern (Hohenstein-Ernstthal) baut seine strategischen Aktivitäten in der Cadmiumtellurid-Dünnschichtphotovoltaik (CdTe) weiter aus. Dazu haben die Roth & Rau AG und ihre Tochtergesellschaft Roth & Rau CTF Solar GmbH (CTF) mit einem chinesischen Unternehmen einen Joint Venture-Vertrag über die Errichtung und den Betrieb von Anlagen zur Herstellung von CdTe-Solarmodulen in China unterzeichnet, berichtet Roth & Rau in einer Pressemitteilung. In einem ersten Schritt soll eine Musterfabrik in Brandenburg mit einer Jahreskapazität von 80 MW errichtet werden, die auf einer von CTF zu liefernden Turnkey-Produktionslinie CdTe-Solarmodule fertigt, und die als Referenzbetrieb für künftige Betriebe in China fungieren soll.
Der Auftrag zur Lieferung der Turnkey-Linie durch die Roth & Rau Tochtergesellschaft CTF an das zu errichtende Gemeinschaftsunternehmen werde voraussichtlich ein Volumen von knapp 100 Millionen Euro haben. Die Bedingungen der Lieferung der Turnkey-Linie seien aber noch im Einzelnen zu verhandeln. Der Vollzug des Joint Venture-Vertrags stehe unter den aufschiebenden Bedingungen der Zustimmung der Gremien des chinesischen Joint Venture-Partners und des Aufsichtsrats der Roth & Rau AG, der Festlegung der Bedingungen für die Lieferung einer Turnkey-Linie durch CTF an das Gemeinschaftsunternehmen sowie der Freigabe durch das Bundeskartellamt und der Erteilung der Zustimmung durch die zuständigen chinesischen Behörden für Auslandsinvestments.
Referenzbetrieb in Brandenburg
Das Joint Venture und der geplante Eintritt in den chinesischen CdTe-Markt stellen einen Meilenstein in der Unternehmensentwicklung dar. Die Roth & Rau AG und der Vertragspartner werden zunächst zum Zweck des Betriebs der Musterfabrik ein Gemeinschaftsunternehmen (GmbH) gründen, an dem die Roth & Rau AG mit einem Kapitalanteil von 49 % beteiligt sein wird. Analog ihres Anteils wird Roth & Rau 19,6 Millionen Euro in die Kapitalrücklage der neuen Gesellschaft einzahlen. Nach erfolgreicher Errichtung des Referenzbetriebs in Brandenburg sollen entsprechende Produktionen in China aufgebaut werden. Roth & Rau erhalte die Gelegenheit, sich an diesen mit 32 % zu beteiligen. Roth & Rau werde bevorzugter Lieferant für die Ausstattung der chinesischen Betriebe mit Turnkey-Linien.
Dr. Dietmar Roth, Vorstandsvorsitzender der Roth & Rau AG, kommentiert: „Weniger als ein Jahr nach der Übernahme der CTF Solar GmbH, durch die wir wesentliches Know-how für den strategischen Einstieg in die CdTe-Technologie erworben haben, stellt das Joint Venture einen weiteren Meilenstein dar. Durch den Aufbau der Referenzproduktion in Brandenburg wollen wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer neuen CdTe-Turnkey-Linie unter Beweis stellen und unsere Marktposition im Dünnschichtbereich ausbauen.“
Die CdTe-Technologie ist mit Herstellkosten von unter 1,00 €/Wp (pro Watt peak) derzeit deutlich günstiger als die meisten anderen Dünnschichttechnologien und zeichnet sich außerdem durch vergleichsweise niedrige Investitionskosten aus. Zudem weisen CdTe-Module bereits heute Wirkungsgrade von über 10 % in der Produktion und über 16 % unter Laborbedingungen auf.
04.02.2010 | Quelle: Roth & Rau AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH