Neue Photovoltaik-Zubauzahlen: Bundesnetzagentur meldet 2,3 GW bis November 2009

In Deutschland ist die Bundesnetzagentur mit der Erfassung von Zubauzahlen für Solarstrom-Installationen beauftragt. Für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. November 2009 meldet die Agentur jetzt einen Zubau von 2,3 Gigawatt (GW). Die Daten für Dezember sollen Anfang März veröffentlicht werden. Die jährlichen Zubauzahlen für Solarstromanlagen sind für die Photovoltaik-Branche der Gradmesser für […]

In Deutschland ist die Bundesnetzagentur mit der Erfassung von Zubauzahlen für Solarstrom-Installationen beauftragt. Für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. November 2009 meldet die Agentur jetzt einen Zubau von 2,3 Gigawatt (GW). Die Daten für Dezember sollen Anfang März veröffentlicht werden. Die jährlichen Zubauzahlen für Solarstromanlagen sind für die Photovoltaik-Branche der Gradmesser für die Stärke des heimischen Absatzmarktes und eine Referenz für die Zugkraft der politischen Förderinstrumente im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Entsprechend aufmerksam verfolge die Branche die Meldungen der Agentur, berichten die Marktbeobachter von EuPD Research in einer Pressemitteilung.
Anfang des Jahres seien aus unterschiedlichen Kreisen bereits geschätzte Marktzahlen veröffentlicht worden. Dabei reichten die vorläufigen Angaben von knapp unter drei Gigawatt (GW) bis über vier GW. Diese vermeintlich hohen Zubauten lösten kurz nach ihrer Veröffentlichung eine neuerliche Diskussion um die Photovoltaik-Förderung aus und führten zur aktuellen Diskussion um die weitere Absenkung der Solarstrom-Einspeisetarife. Aktuell entscheiden die politischen Gremien in Berlin über die Vorschläge aus dem Bundesumweltministerium und deren Umsetzung.

EuPD Research: Angaben zur Größe des heimischen Marktes folgen auch politischen Zielen
Sicher sei, dass sich der heimische Absatzmarkt im vergangenen Jahr deutlich stärker entwickelt habe als bislang angenommen und 2009 mehr Solar-Leistung in Deutschland installiert wurden als viele Marktbeobachter zuvor vermutet hatten, betont EuPD Research. Gründe dafür sehen die Experten von EuPD Research, dem führenden Marktforscher im Bereich der erneuerbaren Energien, zum einen in den guten Rahmenbedingungen für den Einsatz von Solarstromanlagen in Deutschland, zum anderen im Zusammenbruch wichtiger ausländischer Absatzmärkte. Dabei folgten die Spekulationen über die Zubauzahlen häufig auch einem politischen Ziel. Kritiker der Solarförderung führten vornehmlich sehr hohe Zubauten an, um damit die Sorge vor unkalkulierbaren Kosten zu schüren, so die Marktforscher.

Bundesnetzagentur soll mit einem Anlagenregister für Transparenz sorgen
Genau hier soll die Datenerhebung der Bundesnetzagentur für Klarheit sorgen. Seit dem 1. Januar 2009 sind alle Betreiber von Photovoltaik-Anlagen verpflichtet, Standort und Leistung der Solarstromanlagen bei der Agentur zu melden. Dies ist Voraussetzung für die anschließende Vergütung des eingespeisten Solarstroms durch den Netzbetreiber. Zwar seien in den aktuell gemeldeten Daten die Zubauten aus dem Dezember 2009 noch nicht erfasst, als verlässlicher Indikator für die Marktentwicklung könnten die Angaben der Bundesnetzagentur dennoch schon heute dienen, so EuPD Research. Die Daten für Dezember sollen von der Agentur im März vorgelegt werden.

EuPD Research analysiert: Starke Zunahme in der Landwirtschaft
In Ergänzung zu den Daten der Bundesnetzagentur führt EuPD Research ein eigenes Anlagenregister und wertet darin seit 2001 mehr als 450.000 Anlagen systematisch aus. „Nach unseren Analysen zeigt sich, dass im letzten Jahr besonders der Markt für kleine Aufdachanlagen bis 10 kW – also das klassische Segment für Installationen auf Ein- und Zweifamilienhäuser – besonders konstant war. Gleichzeitig zeigt sich, wie von unseren Analysten prognostiziert, eine starke Zunahme bei mittleren Anlagengrößen, etwa im landwirtschaftlichen Segment und bei den Großanlagen“, erklärt Markus A.W. Hoehner, Geschäftsführer von EuPD Research. Bezogen auf die Bundesländer zeige sich bei den von EuPD Research analysierten Regionalclustern, dass 2009 besonders in Brandenburg und Schleswig Holstein viele neue, vor allem aber große Anlagen hinzugekommen sind.

09.02.2010 | Quelle: EuPD Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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