Photovoltaik: IBM entwickelt effizienteste Dünnschicht-Solarzelle aus reichlich vorhandenen Rohstoffen
IBM kündige am11.02.2010 die erfolgreiche Entwicklung der effizientesten Solarzelle aus reichlich vorhandenen Rohstoffen wie Kupfer, Zink, Schwefel und Selen an. Forschern von IBM sei es gelungen, den Wirkungsgrad der Cu2ZnSn(S,Se)4-Solarzelle (9,6 %) um 40 % gegenüber den bisher mit solchen Materialien gefertigten Zellen zu steigern, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. In Anbetracht der Tatsache, dass Solarstrom aus Kostengründen heute weltweit nur 0,1 % des gesamten Energieangebots ausmache, seien Effizienzsteigerungen und Kostenoptimierung bei der Produktion von Solarzellen für den Ausbau dieser erneuerbaren Energien besonders wichtig.
Die IBM-Forscher beschreiben ihre Entwicklung der Dünnschicht-Photovoltaik in einem Papier, das in der Zeitschrift Advanced Materials veröffentlicht wurde, und betonen, dass das Potenzial dieser Solarzellen das Ziel unterstützt, kostengünstige Energie zu erzeugen, die breit und kommerziell genutzt werden kann.
Neues Produktionsverfahren mit deutlich geringeren Kosten
Die Weiterentwicklung der Photovoltaik-Zellen unterscheide sich von ihren Vorgängern, da sie mit einer Kombination neuer Lösungs- und Nanopartikel-Ansätze arbeite und nicht mit den verbreiteten und teuren vakuumbasierten Ansätzen. Das neue Produktionsverfahren soll deutlich geringere Fertigungskosten mit sich bringen, da es mit Beschichtungstechniken arbeite, die einen hohen Durchsatz erlauben wie beispielsweise Drucktechnologien, Tauchverfahren oder Sprühbeschichtung.
Bislang erreichten herkömmliche industrielle gefertigte Dünnschicht-Solarzellen auf Basis von Kupfer-Indium-Diselenid (CIS) oder Cadmiumtellurid (CdTe) Wirkungsgrade von neun bis elf Prozent, und wurden mit Bestandteilen gefertigt die entweder zu teuer oder rar seien, betont IBM. Ansätze, kostengünstige Solarzellen aus reichlich vorhandenen Rohstoffen zu fertigen, seien bislang nicht über einen Wirkungsgrad von 6,7 % hinausgekommen.
In den vergangenen Jahren hätten Forscher von IBM mehrere Meilensteine bei der Entwicklung kostengünstiger und effizienter Solarzellen erreicht, doch IBM wolle selbst keine Solartechnologien produzieren, sondern das geistige Eigentum an seinen Solarzellenforschungsergebnissen lizenzieren, heißt es in der Pressemitteilung.
15.02.2010 | Quelle: IBM | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH