Photovoltaik-Forschung: Fraunhofer ISE belegt zweiten Platz beim FEE-Innovationspreis Energie, Rekordwirkungsgrad-Stapelsolarzelle mit 41.1 % Wirkungsgrad
Der zweite Preis des FEE-Innovationspreises Energie der Fördergesellschaft Erneuerbare Energien e.V. (FEE) ging in diesem Jahr an die Arbeitsgruppe „III-V Solarzellen und Epitaxie“ am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE), geleitet von Dr. Frank Dimroth. Damit seien die Arbeiten zum Rekordwirkungsgrad von 41.1 % für solare Energiekonversion ausgezeichnet worden. Vor einem Jahr haben die Fraunhofer-Forscher in Freiburg eine Stapelsolarzelle mit bislang unerreichtem Umwandlungswirkungsgrad entwickelt. „Wir freuen uns über diese Ehrung“, so Frank Dimroth, „sie ist insbesondere für unsere vielen jungen Wissenschaftler und Studenten eine verdiente Bestätigung für ihr unermüdliches Engagement, die Solartechnologie voranzubringen“.
Am Fraunhofer ISE werden seit 1999 so genannte metamorphe Mehrfachsolarzellen entwickelt, eine spezielle Art der Solarzellen aus III-V-Halbleiterkombinationen. Diese Materialien sind optimal für die Umwandlung von Sonnenlicht in Strom geeignet, lassen sich aber nur mit Hilfe eines Tricks – des metamorphen Wachstums – miteinander kombinieren. Der Grund ist, dass ihre Struktur im Gegensatz zu herkömmlichen Mehrfachsolarzellen so beschaffen ist, dass die Halbleiter nicht denselben Abstand der Atome im Kristall, die sogenannte Gitterkonstante, besitzen.
Hocheffiziente Mehrfachsolarzellen für Länder mit viel direktem Licht
Die hocheffizienten Mehrfachsolarzellen finden laut Fraunhofer ISE ihren Einsatz in photovoltaischen Konzentratorsystemen für Solarkraftwerke in Ländern mit viel direktem Sonnenlicht. Bei der am Fraunhofer ISE entwickelten „FLATCON“-Technologie wird mit Hilfe einer Fresnel-Linse das Sonnenlicht 500-fach auf die winzigen Hochleistungszellen konzentriert. Im vergangenen Jahr wurde bereits der stellvertretende Institutsleiter Dr. Andreas Bett für die Entwicklung der Rekordzelle und den Transfer der Konzentratortechnologie in den Markt anlässlich der 24th European Photovoltaic Solar Energy Conference in Hamburg mit dem Becquerel-Preis ausgezeichnet. Das Fraunhofer ISE Spin-Off „Concentrix Solar“ hat auf der Basis der FLATCON-Technologie ein erstes Kraftwerk in Spanien errichtet.
FEE-Preis für Innovationen zur Senkung des Energiebedarfs
Seit drei Jahren lobt die Fördergesellschaft Erneuerbare Energien (FEE) den FEE-Innovationspreis Energie aus, der vom Ehepaar Dr. Robert und Ursula Steyrer gestiftet wird. Geehrt werden Erfindungen und Innovationen zur Minderung des Energiebedarfs, ihrer effizienten Wandlung und Speicherung sowie der Einsatz erneuerbarer Energien. Der erste Preis ging in diesem Jahr ebenfalls an ein Fraunhofer-Institut, das Fraunhofer IKTS in Dresden, für ein bahnbrechendes Verfahren zur Trennung von Wasser und Ethanol mit einer keramischen Membran. Der dritte Preisträger ist die fibretech composites GmbH aus Bremen, ein Unternehmen, das elektrisch beheizbare Formen in Kunststoffbauweise entwickelt hat, heißt es in der Pressemitteilung. Die Preisverleihung habe im Rahmen des jährlichen FEE-Innovationsforums im Februar 2010 in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt in Berlin stattgefunden.
FEE unterstützt Stärkung der führenden Rolle Deutschlands beim Ausbau erneuerbarer Energien
Die bundesweit arbeitende FEE hat sich seit 1993 zu einem Informations- und Innovationsnetzwerk zwischen kleinen und mittleren Unternehmen und forschenden Einrichtungen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz entwickelt. Mit dem Ziel der Stärkung der weltweit führenden Rolle Deutschlands beim Ausbau der Technologien der erneuerbaren Energien will die FEE die Innovationsfähigkeit der jungen Branche unterstützen, sowie ihre Forschungs- und Entwicklungsergebnisse bekannt machen.
08.03.2010 | Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH