DESERTEC: Bundeswirtschaftsminister Brüderle unterstützt Solarstrom-Großprojekt

Am 8. März hat der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle, im Anschluss an ein Gespräch mit Vertretern der DESERTEC-Industrieinitiative (DII) und der DESERTEC Stiftung ein Pressestatement veröffentlicht. In Nordafrika gebe es beste Ressourcen zur Nutzung von Sonne und Wind, betont Brüderle. Es gebe ein gewaltiges Potenzial zur Deckung der Stromnachfrage in der Region […]

Am 8. März hat der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle, im Anschluss an ein Gespräch mit Vertretern der DESERTEC-Industrieinitiative (DII) und der DESERTEC Stiftung ein Pressestatement veröffentlicht. In Nordafrika gebe es beste Ressourcen zur Nutzung von Sonne und Wind, betont Brüderle. Es gebe ein gewaltiges Potenzial zur Deckung der Stromnachfrage in der Region und für eine sichere und klimafreundliche Stromversorgung in der EU, so der Minister. Dieses Potenzial gelte es zu nutzen – und dafür sei das Engagement der Wirtschaft unerlässlich. Er begrüße es deshalb sehr, dass sich die Unternehmen, die hinter der Initiative stünden, für die nachhaltige zukunftsweisende Energieversorgung engagieren würden, so Minister Brüderle.
Die Erwartung sei, dass der Solarstrom aus der Wüste, insbesondere der aus solarthermischen Kraftwerken, nicht nur CO2-frei, sondern auch langfristig wirtschaftlich und grundlastfähig erzeugt werden könne. Die Initiative, die das Projekt der DESERTEC-Stiftung im vergangenen Jahr aufgenommen habe, hätte mit ihrer Idee hohe Erwartungen in Deutschland und der EU, aber auch in den Zielländern, der so genannten MENA (Nahost und Nordafrika)-Region, geweckt, erklärt der Bundeswirtschaftsminister.

DESERTEC-Pläne weiter konkretisieren
Laut Minister Brüderle geht es jetzt darum, die Erwartungen mit Leben zu füllen, die DESERTEC-Pläne weiter zu konkretisieren und eine Umsetzungs-Strategie für die nächsten Jahre zu entwickeln. Dabei sei zu berücksichtigen, dass es in den Zielländern inzwischen zahlreiche Projekte für Investitionen in solarthermische Kraftwerke gebe, beispielsweise in Marokko oder Algerien. Aber auch für den Ausbau der Netzverbindungen von Nordafrika durch das Mittelmeer insbesondere nach Spanien und Italien gebe es konkrete Projekte bzw. Pläne in den beteiligten Ländern.

Bundesregierung unterstützt DESERTEC
Brüderle begrüßt, dass die DESERTEC-Industrieinitiative die Rahmenbedingungen im Rahmen von Machbarkeitsstudien untersuchen will. Dies solle bald erfolgen, um möglichst schnell die Erprobung mit Referenzprojekten zu ermöglichen. Der Bundeswirtschaftsminister hat angeboten, dass die Bundesregierung die DESERTEC-Initiative im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen werde. Als federführendes Ressort innerhalb der Bundesregierung habe das Bundeswirtschaftsministerium eine Task Force unter Leitung von Abteilungsleiter Detlef Dauke für die weitere Koordinierung zwischen der DESERTEC-Initiative und der Bundesregierung eingerichtet. Dort würden die Pläne und die Unterstützungsmöglichkeiten durch die Bundesregierung weiter fachlich erörtert, so Brüderle.

Verschiedene Möglichkeiten politischer Unterstützung
Laut dem Bundeswirtschaftsminister gibt es verschiedene Wege, die Initiative politisch zu flankieren: Erstens könne die Bundesregierung die Unternehmen in den Zielländern begleiten, beispielsweise im Rahmen der Exportförderung. Zweitens sollten mit dem vom Auswärtigen Amt finanzierten Projekt EnerMENA in der Region vorsorgend Kapazitäten aufgebaut werden. Außerdem könnten Erkenntnisse aus dem Schwerpunkt „Stromnetze der Zukunft“, der im Rahmen der Energieforschung des BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) neu geschaffen worden sei, genutzt werden, erklärt Brüderle. Dieser Schwerpunkt beschäftige sich unter anderem mit dem Langstreckentransport großer Strommengen.

Erste Gespräche mit EIB zur Finanzierung
Im Zuge der weiteren Umsetzung würden auch Finanzierungsfragen eine wichtige Rolle spielen, heißt es in der Stellungnahme des Ministers. Hierzu gebe es eine Vielzahl von Angeboten der Entwicklungsbanken auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene. Nach eigener Aussage hat Brüderle bereits erste Gespräche mit der EIB (Europäische Investitionsbank) geführt. Wichtig sei, dass bald belastbare Aussagen getroffen würden, wann mit dem Erreichen der Wirtschaftlichkeit zu rechnen sei.

15.03.2010 | Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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