Photovoltaik-Kraftwerk Tauberlandpark: Erster Bauabschnitt ist am Netz
Ernsthof Ost, der erste Bauabschnitt einer der größten Photovoltaik-Anlagen Europas, ist seit dem 06.04.2010 offiziell am Netz, berichten die relatio Unternehmensgruppe (Balingen) und die SV SparkassenVersicherung (Stuttgart) in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Die Anlage habe eine Spitzenleistung von 6,8 Megawatt (MWp). Im Jahresdurchschnitt versorge der Solarpark Ernsthof Ost rund 2.500 Haushalte mit umweltfreundlichem Solarstrom. Der Ernsthof West mit rund 27,5 MW Leistung werde schrittweise ab 30. Juni 2010 funktionsfähig sein. Im Endausbau soll der Solarpark auf einer Fläche von rund 85 Hektar etwa 34,3 MW Leistung haben.
„Ackerboden nach 25 Jahren Solarnutzung ertragreicher nutzbar“
Bei der Inbetriebnahme sagte Wertheims Oberbürgermeister Stefan Mikulicz: „Ich habe im Mai 2009 zum ersten Mal etwas von diesem Projekt gehört. Und heute stehen wir schon hier und gehen mit dem ersten Bauabschnitt ans Netz.“ Ludwig Fürst zu Löwenstein, Verpächter des Geländes, ergänzt: „Die Landwirtschaft befindet sich in einem globalen Wettbewerb und muss sich nach Alternativen in der Nutzung des Landes umsehen. Solarenergie war für mich die beste Alternative. Der Ackerboden kann sich in den 25 Jahren der Solarnutzung regenerieren und ist anschließend ertragreicher nutzbar. Ich habe dem Projekt zuerst nur eine Chance von fünf Prozent gegeben.“
Bernd Bodmer, Geschäftsführer von relatio, pflichtete ihm bei: „Nur dank der gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten aus Politik und Verwaltung konnte das Projekt in der kurzen Zeit genehmigt und verwirklicht werden.“ Udo Schlachter, Ortsvorsteher von Dörlesberg, betonte: „Die Grundstimmung in der Bevölkerung ist durchweg positiv, man identifiziert sich hier mit diesem Projekt. Dies ist unser Park, und wir sind stolz darauf – für die Ortschaft und unsere Stadt.“
SV Sparkassenversicherung als Generalübernehmer und Investor
Als Initiator des Projekts hat das schwäbische Unternehmen relatio die Projektentwicklung bis zur Detailplanung übernommen, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Als Generalunternehmer sei die Tochter relatio SP für die komplette Realisierung verantwortlich. Generalübernehmer sei die Firma ecosenergy (Münster), ein Tochterunternehmen der SV Sparkassenversicherung sowie der Sunics Solar. Investor des ersten Bauabschnittes mit einem Volumen von 20 Millionen Euro war die SV selbst. Dr. Michael Völter, Finanzvorstand der SV: „Als wir das Projekt geprüft haben, war uns schnell klar, dass wir hier eine Perle vor uns haben.“ Weitere 20 Millionen Euro fließen von der SV in den nun kommenden Bauabschnitt. Damit sei gewährleistet, dass die Bauarbeiten unterbrechungslos weitergehen können.
Ökologische Aufwertung des Geländes
Der Park dient nicht nur der Stromgewinnung, sondern ist auch eine effiziente Klimaschutzmaßnahme. Bei der Planung seien zahlreiche Belange berücksichtigt worden – ein rund neun Meter breiter Abstand zwischen den Modulreihen ermögliche eine extensive Bewirtschaftung, und die hohen Modultische die Beweidung der Fläche. Wildschneisen und unbebaute Grünstreifen werten das Gelände ökologisch auf. 25 Jahre lang soll die Anlage Strom liefern und dabei pro Jahr 5.600 Tonnen CO2 einsparen. Nach Ende der Laufzeit könne die Anlage vollständig rückgebaut werden, heißt es in der Pressemitteilung. Für den gesamten Tauberlandpark würden so viele Solarmodule benötigt, wie eine kleinere Modulfabrik in einem ganzen Jahr produzieren könne. Allein für den Ernsthof Ost seien 31.280 Solarmodule auf 68 Modultischen zu je 115 Modulen verbaut worden. Der Ernsthof West soll viermal so groß werden: Er umfasst vier Bauabschnitte mit insgesamt 16 Blöcken – jeder mit 68 Modultischen à 115 Modulen ausgestattet – insgesamt also 125.120 Solarmodule auf 1088 Modultischen.
08.04.2010 | Quelle: relatio Unternehmensgruppe; SV SparkassenVersicherung | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH