Solarstrom aus großen Kraftwerken: Konzentrator-Photovoltaik in den Startlöchern
Rund 400 Wissenschaftler und Firmenvertreter aus 32 Ländern trafen sich vom 7. bis 9. April 2010 in Freiburg zur sechsten „International Conference on Concentrating Photovoltaic Systems – CPV-6“. „Dass die Teilnehmerzahl der CPV Conference um mehr als 40 Prozent gewachsen ist und auch die Industrie mit 20 ausstellenden Firmen eine deutliche Präsenz zeigte, werten wir als vollen Erfolg und Meilenstein für den Markteintritt dieser Technologie“, freut sich Dr. Andreas Bett, Wissenschaftlicher Leiter der Konferenz und Stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer ISE.
Das internationale Kongresspublikum tauschte sich über den aktuellen Stand von Forschung, Produktion und Umsetzung der Solarkraftwerkstechnologie Konzentrator-Photovoltaik aus.
Schwelle zur industriellen Umsetzung der CPV überschritten
Solar-Kraftwerke spielen eine zentrale Rolle im Mix der erneuerbaren Energien, vor allem in Ländern mit viel direkter Sonneneinstrahlung. Zu den führenden Technologien zählt dabei die Konzentrator- Photovoltaik (CPV), bei der das Sonnenlicht auf höchst effiziente Solarzellen konzentriert wird, wodurch hohe Wirkungsgrade erzielt werden. Einige Megawatt dieser Technologie, die in unterschiedlichen Varianten ausgeführt wird, sind bereits in Spanien installiert, die Schwelle zur industriellen Umsetzung ist überschritten. Die CPV-6 informierte über die gesamte Wertschöpfungskette der Technologie, von der Zell- und Modulentwicklung über Optik und Nachführung bis hin zu Kosten, Marktentwicklung und Qualitätsstandards.
50 MW Produktionskapazität stehen zur Verfügung
Zu den Highlights der Konferenz zählten mehrere erfolgreiche Ergebnisse. So wurde ein Systemwirkungsgrad von mehr als 25 Prozent AC, d.h. Netzeinspeisungseffizienz nach der Umwandlung des Solargleichstroms in den Wechselstrom für das Netz, gemessen. Weltweit stehen derzeit mehr als 50 MW Produktionskapazitäten an Konzentrator-Photovoltaiksystemen zur Verfügung. Erste Betriebsergebnisse über einen Verlauf von zwei Jahren wurden präsentiert, desgleichen vielfältige Tests für den Nachweis der Systemzuverlässigkeit.
Seit acht Jahren wird die International Conference on Concentrating Photovoltaic Systems alternierend von unterschiedlichen internationalen Forschungseinrichtungen durchgeführt, in diesem Jahr war das Fraunhofer ISE in Freiburg der Gastgeber.
Weltrekordwirkungsgrad für Konzentratorsolarzellen; 41,1 Prozent
Die Forscher des Fraunhofer ISE sind seit mehr als zwanzig Jahren in der Entwicklung von höchst effizienten Solarzellen auf Basis von III-V-Halbleitern aktiv. Mit 41,1 Prozent hatte das Team um Andreas Bett und Frank Dimroth Anfang 2009 einen Weltrekordwirkungsgrad für Konzentratorsolarzellen erzielt. Auf der Photovoltaik-Konferenz PVSEC 2009 in Hamburg wurde Bett für seine Leistungen mit dem Becquerel- Preis ausgezeichnet. Vor fünf Jahren entstand aus dem Fraunhofer ISE die Ausgründung Concentrix Solar, die heute in Freiburg eine 25 MW Produktion für Konzentratorsysteme betreibt und ein erstes Kraftwerk in Spanien gebaut hat.
Die CPV Conference findet vom 4. bis 7. April 2011 in Nevada, USA statt.
14.04.2010 | Quelle: Fraunhofer ISE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH