Wirtschaftsministerium Baden Württemberg: Mehr Akzeptanz für erneuerbare Energien
Laut einer Pressemitteilung des Staatsministeriums Baden-Württemberg sehen Ministerpräsident Stefan Mappus und Wirtschaftsminister Ernst Pfister die Energiepolitik des Landes auf einem guten Weg. Dies habe der erste Monitoring-Bericht zur Umsetzung des Energiekonzepts Baden-Württemberg 2020 gezeigt. Ministerpräsident und Wirtschaftsminister betonen, dass das Land in den Sektoren Photovoltaik, Bioenergie und Fernwärme seine selbstgesteckten Ziele erreichen werde. Bei der Photovoltaik seien Ausbauraten zu verzeichnen, die deutlich über den Prognosen lägen. Ausgehend von 0,3 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2005 erfolgte eine Steigerung der produzierten Solarstrom-Menge auf 1,03 Terawattstunden im Jahr 2008 bei einer installierten Photovoltaik-Gesamtleistung von rund 1.250 Megawatt. Auch bei Strom und Wärme aus Biomasse sowie bei der Fernwärme hätten die Zuwachsraten die Erwartungen überstiegen, berichtet das Staatsministerium in der Pressemitteilung.
„Wir wollen den Stand des Ausbaus der erneuerbaren Energien und der rationellen Energieverwendung transparent machen und gleichzeitig aufzeigen, an welcher Stelle für die Landesregierung Handlungsbedarf besteht. Aus diesem Grund lässt das Wirtschaftsministerium jährlich vom Stuttgarter Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) prüfen, ob die im Energiekonzept für das Jahr 2020 formulierten Ziele erreicht werden können“, so Mappus und Pfister.
Ausbau der Windkraft stagniert
In den Sektoren Primärenergieproduktivität, Primärenergieverbrauch, Stromverbrauch, Wasserkraft sowie Wärme aus oberflächennaher und tiefer Geothermie stehe die Zielerreichung nicht ernsthaft in Frage, so Pfister, gleichwohl sei aber eine engagierte energiepolitische Begleitung vonnöten. „Wir wollen vor allem das Bewusstsein der Verbraucher für den Umgang mit Energie stärken“, betonte der Minister. Gemäß dem Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung (ZSW) bestehe der meiste Handlungsbedarf bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), der Windenergie, dem Strom aus Tiefengeothermie sowie bei der Solarthermie. So sei bei der Windkraft zwar seit 2005 eine Verdoppelung der Stromproduktion von vormals 0,3 Terawattstunden auf knapp 0,6 Terawattstunden erreicht worden. Momentan stagniere der Ausbau aber. Pfister appellierte deshalb an die Regionalverbände, ihre planerischen Vorgaben mit Blick auf die Ausbauziele des Landes zu überprüfen. Außerdem warb er für mehr Akzeptanz gegenüber Windkraftanlagen. „Wir können nicht abstrakt den Ausbau der regenerativen Energiequellen fordern und dann bei der Windkraftanlage vor Ort kneifen“, so Pfister.
Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit bei Kraft-Wärme-Kopplung
Bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) habe die Landesregierung sich zum Ziel gesetzt, ihren Anteil an der Nettostromerzeugung bis 2020 von derzeit 10 Prozent auf mindestens 20 Prozent zu verdoppeln. Dies sei ohne zusätzliche Maßnahmen nicht zu erreichen, so das Staatsministerium in der Pressemitteilung. „Die Landesregierung hat deshalb unter anderem beschlossen, die Öffentlichkeitsarbeit zur Kraft-Wärme-Kopplung zu verstärken, Branchentage zur KWK in der Wohnungswirtschaft und zur industriellen KWK zu initiieren sowie weitere Fördermaßnahmen zu prüfen“, erklärt Pfister.
Kommunikationskampagne für mehr Akzeptanz gegenüber erneuerbaren Energien
In diesem Zusammenhang führe das Wirtschaftsministerium derzeit eine Kommunikationskampagne zum Energiekonzept 2020 durch, heißt es in der Pressemitteilung. Im Rahmen der Kommunikationskampagne organisiert das Wirtschaftsministerium unter anderem Pressefahrten sowie Veranstaltungen mit Verbänden, Politik und Wirtschaft in allen Regierungsbezirken, um die Akzeptanz gegenüber erneuerbaren Energien zu fördern. Am 8. November 2010 soll in Stuttgart ein Kongress zum Thema „Akzeptanz der Energieversorgung“ stattfinden.
17.04.2010 | Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH