FH Aachen beteiligt sich an neuem Spitzeninstitut der Solar-Forschung

Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung den Grundstein für eine enge Zusammenarbeit gelegt haben Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie, Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen, Direktor des DLR-Instituts für Technische Thermodynamik, und […]

Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung den Grundstein für eine enge Zusammenarbeit gelegt haben Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie, Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen, Direktor des DLR-Instituts für Technische Thermodynamik, und Prof. Dr. Marcus Baumann, Rektor der FH Aachen. Geplant ist ein europaweit einzigartiges Solar-Forschungsinstitut mit Sitz in Köln und Jülich sowie Außenstellen in Stuttgart und Almeria, das vom Land Nordrhein-Westfalen in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt 27 Millionen Euro unterstützt wird.
Prof. Baumann freut sich auf die künftige enge Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Solarforschung des DLR und dem Solar- Institut Jülich an der FH Aachen (SIJ), in dem die Aktivitäten des DLR und des SIJ auf dem Gebiet der Solarthermie konzentriert werden. Er verweist auf das internationale Ansehen, welches sich die FH Aachen in der Forschung in den letzen Jahren erarbeitet hat. Inzwischen sind die Projekte so groß geworden, dass sie durch die infrastrukturellen Möglichkeiten einer Fachhochschule nicht mehr bewältigt werden können und eine Lösung mit einer Großforschungseinrichtung gefunden werden musste. Für Prof. Baumann steht fest, dass das DLR unzweifelhaft der richtige Partner ist.

Solarthermisches Kraftwerk in Jülich: Meilenstein in der Erforschung und Nutzung der Solarenergie
Die Gründung des Instituts für Solarforschung macht die Ausweitung der Solarforschung der FH Aachen am Solar-Institut Jülich möglich. Es wurde 1992 als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der FH Aachen gegründet. Unter dem ersten Institutsleiter Prof. Dr. Michael Meliß erarbeitete sich die Einrichtung eine hervorragende Reputation bei der Entwicklung anwendungsorientierter technischer Lösungen im Bereich der regenerativen Energien. Mit dem jetzigen Geschäftsführer, Prof. Dr. Bernhard Hoffschmidt, entwickelte sich das SIJ weit über die Landesgrenzen hinaus zu einem Institut von internationalem Ruf. Zudem hat Prof. Hoffschmidt maßgeblich am Zustandekommen der Kooperation mit dem DLR mitgewirkt. Mit dem solarthermischen Kraftwerk in Jülich, welches das SIJ konzipiert und dann gemeinsam mit den Partnern DLR, Stadtwerke Jülich und Kraftanlagen München geplant und gebaut hat, setzte das Institut einen Meilenstein in der Erforschung und Nutzung der Solarthermie. Darüber hinaus werden am SIJ Komponenten für die Meerwasserentsalzung, für thermische Speicher und für moderne Solararchitektur entwickelt.
Die internationale Exzellenz, die das Land Nordrhein-Westfalen im Bereich der solarthermischen Kraftwerke bereits innehat, soll weiter ausgebaut werden, um den Erfordernissen eines schnell wachsenden Marktes entsprechen zu können. Innovationsminister Prof. Pinkwart
betont: „Es geht bei der künftigen Energieversorgung des Landes nicht um bloße Kilowatt-Leistung, sondern um die bereitzustellenden
Kilowattstunden: Das heißt, wir müssen zu jeder Zeit bezahlbare und Klima schonende, sichere und immer verfügbare Energie bereitstellen.
Schließlich wollen wir das Energieforschungsland Nummer Eins in Europa werden!“

Solarstrom, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe
Solarthermische Kraftwerke bieten neben Windenergie und Biomasse eine großtechnische Alternative, um regenerativ CO2-frei Strom und Wärme zu erzeugen. Die Kraftwerke sind geeignet, um in Südeuropa und rund um das Mittelmeer Strom, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe für diese Regionen zur Verfügung zu stellen. Durch Hochspannungsgleichstromkabel soll der erzeugte Strom aus den Solarkraftwerken in der Mittelmeerregion in Zukunft auch in nördliche Industriestaaten fließen. Das neu geschaffene Institut in Nordrhein-Westfalen wird sich aktiv an der Entwicklung dieser Technologien beteiligen. „Energie kann man nicht erzeugen, man kann sie lediglich umwandeln“, erläutert der DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner. „Alle reden über Energieerzeugung, aber keiner kann’s! Wir bündeln hier nun 30 Jahre Forschungskompetenz und schaffen mit Unterstützung der Landesregierung und in enger Kooperation mit der FH Aachen ein international anerkanntes Institut für Solarforschung. Denn was die solare Energie anbelangt, sieht es da für die nächsten drei Milliarden Jahre ziemlich gut aus“, so Prof. Wörner optimistisch.

Weltweites Interesse an der Solar-Technologie
„Der weltbekannte Erfinder Thomas Edison riet schon 1931, künftige Geldinvestitionen auf die Förderung solarer Energie zu verwenden, und damit nicht erst bis zur Erschöpfung der fossilen Ressourcen zu warten“, zitiert Ministerin Thoben. Außerdem weist sie auf die Notwendigkeit hin, schon bald den Leitungsbau zu verbessern. „Das Interesse an der Solar-Technologie ist weltweit enorm“, sagte Prof. Pinkwart. „Mit dem Forschungsinstitut kann sich Nordrhein- Westfalen wichtige Anteile an diesem boomenden Exportmarkt sichern.“

14.05.2010 | Quelle: FH Aachen | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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