Bundesweiter Heizspiegel 2010: Heizkosten um 14 Prozent gesunken

Im Abrechnungsjahr 2009 sind die Heizkosten durchschnittlich um 14 Prozent gesunken. Das geht aus dem Bundesweiten Heizspiegel 2010 hervor, den die gemeinnützige co2online GmbH im Rahmen der Heizspiegelkampagne gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund e. V. (DMB) veröffentlicht hat. Demnach müsse jeder Haushalt im Schnitt 718 Euro für das Heizen ausgeben. Die Heizspiegelkampagne ist ein Projekt […]

Im Abrechnungsjahr 2009 sind die Heizkosten durchschnittlich um 14 Prozent gesunken. Das geht aus dem Bundesweiten Heizspiegel 2010 hervor, den die gemeinnützige co2online GmbH im Rahmen der Heizspiegelkampagne gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund e. V. (DMB) veröffentlicht hat. Demnach müsse jeder Haushalt im Schnitt 718 Euro für das Heizen ausgeben. Die Heizspiegelkampagne ist ein Projekt der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums. „14 Prozent klingt zunächst nach viel. Doch das ist kein dauerhafter Preisrückgang. Bereits in den ersten Monaten dieses Jahres sind die Energiepreise wieder stark gestiegen“, erklärt Dr. Johannes D. Hengstenberg, Geschäftsführer von co2online.
Der Heizspiegel liefert Vergleichswerte zu Heizenergieverbrauch, Heizkosten und CO2-Emissionen für das Abrechnungsjahr 2009, getrennt nach Erdgas, Heizöl und Fernwärme. Mit diesen Vergleichstabellen und der eigenen Heizkostenrechnung können Mieter und Eigentümer feststellen, ob ihre gezahlten Heizkosten niedrig, mittel, erhöht oder zu hoch sind. Dafür hat co2online bundesweit knapp 80.000 Gebäudedaten ausgewertet. Das kostenlose Heizgutachten analysiert zudem die Heizkosten und prüft Überzahlungen bei den Heiznebenkosten. Der aktuelle Heizspiegel zeigt: Durchschnittlich 620 Euro hat das Heizen einer 70-Quadratmeter-Wohnung mit Heizöl im vergangenen Jahr gekostet. Das sind 260 Euro (-29,5 %) weniger als im Jahr zuvor. Mieter mit Erdgasheizungen haben mit 785 Euro 15 Euro weniger (-1,9 %) gezahlt, während die Heizkosten für Fernwärme auf Grund langfristiger Verträge um 20 Euro auf 860 Euro gestiegen (+2,4 %) sind, erläutert co2online. Im Vergleich zu 2008 sind die Energiepreise im vergangenen Jahr für Heizöl um 32 Prozent und für Erdgas um vier Prozent gefallen. Die Preise für Fernwärme sind im gleichen Zeitraum um vier Prozent gestiegen.

Heizenergieverbrauch nur geringfügig gesunken
Der Heizenergieverbrauch sei 2009 trotz des kälteren Klimas im Vergleich zum Vorjahr um knapp zwei Prozent gesunken, berichtet co2online in der Pressemitteilung. „Bereits vorgenommene Modernisierungen und geändertes Nutzerverhalten sind dafür verantwortlich“, so Geschäftsführer Hengstenberg. Die Einsparungen für Mieter und Eigentümer hätten jedoch höher ausfallen können. „Dafür müssten mehr Häuser in Deutschland besser gedämmt und mit effizienten Heizkesseln sowie funktionierenden Thermostatventilen ausgestattet werden“, erklärt Hengstenberg. Durch diese Maßnahmen lasse sich der Heizenergieverbrauch von Altbauten um mehr als die Hälfte reduzieren.

Deutscher Mieterbund warnt vor wieder steigenden Kosten
Der Deutsche Mieterbund (DMB) sieht laut Pressemitteilung ebenfalls keinen Grund zur Entwarnung. „Die aktuelle Entlastung bei den Heizkosten ist trügerisch“, meint Lukas Siebenkotten, Direktor des DMB. „Heizen wird in diesem Jahr wieder teurer werden. Gegenüber dem Vorjahr sind die Ölpreise im ersten Quartal 2010 stark gestiegen – im Januar um 7 Prozent, im Februar um 13,8 Prozent und im März um 32,1 Prozent. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Gasversorger nachziehen“, prognostiziert Siebenkotten. Deshalb bleibe die energetische Modernisierung von Häusern unverzichtbar. „Nur so können sich Mieter langfristig von der Energiepreisentwicklung unabhängig machen“, so Siebenkotten.

Kostenloses Heizgutachten für Mieter und Eigentümer
Mieter oder Eigentümer, die wissen möchten, wo und in welchem Umfang in ihrem Haus Sparpotenziale bestehen, können ein Heizgutachten bestellen. Das kostenlose Gutachten nimmt den energetischen Zustand der Wohnung sowie des Gebäudes unter die Lupe und schlägt konkrete Schritte und Modernisierungen vor, um Heizkosten zu senken. Mieter erhalten zusätzlich eine fachliche Stellungnahme, mit der sie ihren Vermieter über das Ergebnis der Heizkostenanalyse informieren können.
Kostenlose Bestellung und Ansicht des Bundesweiten Heizspiegels sowie ein Gutschein für ein kostenloses Heizgutachten unter:
www.heizspiegel.de
www.mieterbund.de

22.05.2010 | Quelle: co2online gemeinnützige GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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