Nano-Schwämme aus Silizium sollen Solarstrom billiger machen

An Solarzellen der dritten Generation mit Nano-Materialien arbeitet seit kurzem ein internationales Team aus Forschung und Industrie unter Koordination des Forschungszentrums Dresden-Rossendorf (FZD). Die entscheidende Frage für die Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom lautet: Wie verbessert man den Wirkungsgrad von Solarzellen deutlich, ohne deren Herstellungskosten in die Höhe zu treiben? Wissenschaftler im Forschungszentrum Dresden-Rossendorf haben einen Weg […]

An Solarzellen der dritten Generation mit Nano-Materialien arbeitet seit kurzem ein internationales Team aus Forschung und Industrie unter Koordination des Forschungszentrums Dresden-Rossendorf (FZD). Die entscheidende Frage für die Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom lautet: Wie verbessert man den Wirkungsgrad von Solarzellen deutlich, ohne deren Herstellungskosten in die Höhe zu treiben? Wissenschaftler im Forschungszentrum Dresden-Rossendorf haben einen Weg gefunden, das wenig effektive, amorphe oder nano-kristalline Silizium in Dünnschicht-Solarzellen durch einen Nano-Schwamm aus Silizium zu ersetzen.
Dieser verspricht bei guter Lichtabsorption eine verbesserte elektrische Ausbeute. Der Nano-Schwamm aus Silizium ist in Glas eingebettet und dadurch geschützt sowie elektrisch passiviert.

Deutsch-türkischer Workshop vom 26. bis 28. Mai in Dresden
Am Rossendorfer Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung koordiniert Dr. Karl-Heinz Heinig seit April dieses Jahres ein internationales Forschungsprojekt, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Industriepartner sind die Solarzellen-Produzenten SignetSolar in Sachsen und die türkische Tochter des US-amerikanischen Konzerns Nurol Technologies. Fundamentale Probleme werden in Kooperation mit den beiden türkischen Universitäten Middle East Technical Universität und Bilkent Universität in Ankara untersucht. Vom 26. bis 28. Mai 2010 treffen sich im Forschungszentrum Dresden-Rossendorf alle Projektpartner zu einem Workshop, dem so genannten Kick-off Meeting. Dort wird der aktuelle Stand zur Produktion und Forschung von Solarzellen analysiert und ein erstes Arbeitsprogramm für die zunächst für drei Jahre geförderte Zusammenarbeit erstellt. An der Solarzellen-Produktionsline der SignetSolar GmbH bei Döbeln in Sachsen werden die Möglichkeiten der Umsetzung der Forschungsergebnisse direkt vor Ort diskutiert.

Solarzellen mit höherem Wirkungsgrad auf existierenden Produktionslinien fertigen
Im Rahmen des Projektes sollen Wege zur Fabrikation von Nano-Schwämmen aus Silizium, die photoelektrischen Eigenschaften der Nano-Schwämme sowie deren Überführung in Solarzellen-Produktionslinien untersucht werden. Die am FZD entdeckte Möglichkeit der Effektivitätsverbesserung von Solarzellen hat den Vorteil, dass sie sich auf existierenden Produktionslinien mit nur kleinen Anpassungen realisieren lässt und die Herstellungskosten nur unwesentlich steigen, heißt es in der Pressemitteilung des Forschungszentrums.

25.05.2010 | Quelle: Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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