Nationaler Aktionsplan für erneuerbare Energien beschlossen; Röttgen: Knapp 20 Prozent erneuerbare Energien bis 2020 sind erreichbar

Das Bundeskabinett hat in seiner Sitzung am 04.08.2010 den von Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen vorgelegten Nationalen Aktionsplan für erneuerbare Energien beschlossen. Darin geht die Bundesregierung davon aus, dass das verbindliche Ziel von 18 Prozent erneuerbare Energien am Bruttoendenergieverbrauch im Jahre 2020 nicht nur erreicht, sondern mit einem erwarteten Anteil von knapp 20 Prozent sogar übertroffen […]

Das Bundeskabinett hat in seiner Sitzung am 04.08.2010 den von Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen vorgelegten Nationalen Aktionsplan für erneuerbare Energien beschlossen. Darin geht die Bundesregierung davon aus, dass das verbindliche Ziel von 18 Prozent erneuerbare Energien am Bruttoendenergieverbrauch im Jahre 2020 nicht nur erreicht, sondern mit einem erwarteten Anteil von knapp 20 Prozent sogar übertroffen wird. Heute liegt der Anteil der Erneuerbaren bei 10 Prozent. Röttgen: "Der Weg ins regenerative Zeitalter ist ehrgeizig und technisch anspruchsvoll. Um unsere Ziele zu erreichen, muss auch die Energieeffizienz deutlich steigen. Zudem ist für den erwarteten Ausbau der Offshore-Windenergie und den wachsenden Stromhandel auch der Ausbau der Stromnetze und der Speicherkapazitäten erforderlich. Hier wird das Energiekonzept der Bundesregierung deutliche Akzente setzen."

Verbindliches Ziel: 18 Prozent Erneuerbare bis 2020
Für die einzelnen Sektoren ergibt sich im Aktionsplan für 2020 ein Anteil von 15,5 Prozent erneuerbare Energien zur Wärme- und Kälteversorgung, ein Anteil von 38,6 Prozent am Strom und ein Anteil von 13,2 Prozent im Verkehr. Bei diesen Ausbauzahlen wie auch bei dem Gesamtwert von 19,6 Prozent handle es sich nicht um neue Ziele der Bundesregierung, sondern um derzeitige Schätzungen und Erwartungen. Im Hinblick auf das verbindliche Ziel von 18 Prozent habe sich die Bundesregierung bereits vor Erstellung des Aktionsplans Sektorziele gesetzt und diese in Gesetzen verankert. So sollen erneuerbare Energien bis 2020 mindestens 30 Prozent des Stromverbrauchs und 14 Prozent des Wärmebedarfs decken. Diese Sektorziele haben weiterhin Gültigkeit.

EEG soll auch künftig kontinuierlich bewertet und weiterentwickelt werden
Im Nationalen Aktionsplan führt die Bundesregierung im Detail die bestehenden und geplanten Maßnahmen, Instrumente und Politiken der Bundesregierung zur Unterstützung des Ausbaus der erneuerbaren Energien auf. Die zur Zielerreichung notwendigen Maßnahmen und Instrumente, wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), sind bereits im Kern etabliert, sollen jedoch auch künftig kontinuierlich bewertet und weiterentwickelt werden.

EU-Richtlinie fordert verbindliche nationale Ziele
Der Nationale Aktionsplan für erneuerbare Energie ist die zentrale Berichtspflicht nach der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien (Richtlinie 2009/28/EG). Die EU-Mitgliedstaaten müssen anhand eines vorgegebenen Musters einen Nationalen Aktionsplan für erneuerbare Energie mit Maßnahmen und Ausbaupfaden zur Erreichung des verbindlichen nationalen Ziels vorlegen. Die Angaben des Nationalen Aktionsplans werden im weiteren Rahmen der Berichterstattung gegenüber der Europäischen Kommission aktualisiert. Der Aktionsplan sowie weitere Hintergrundinformationen zur EU-Richtlinie für erneuerbare Energien stehen im Internet zur Verfügung unter www.erneuerbare-energien.de

04.08.2010  | Quelle: BMU | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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