Photovoltaik-Anlage für Friedensprojekt „Cinema Jenin“ rechtzeitig zur Eröffnung des ersten Solar-Kinos in der arabischen Welt installiert

Das Kino im palästinensischen Jenin im Westjordanland ist am 05.08.2010 im Beisein von nahezu 1.000 Gästen aus dem In- und Ausland feierlich eröffnet worden. Das einzige Kino der Stadt im Westjordanland war mit Ausbruch der politischen Unruhen 1987 geschlossen worden. Der Wiederaufbau des Kinos, das zu einem Medien- und internationalen Begegnungszentrum ausgebaut werden soll, gilt als eines der zentralen kulturellen Friedensprojekte in Palästina. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck hatte bei seiner Nahostreise im April symbolisch den ersten Baustein eines Solar-Dachs für das Projekt "Cinema Jenin" überreicht, das von zwei  brandenburgischen Unternehmen und der InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) gesponsert worden ist.

Fördermittel des Auswärtigen Amtes, der Palästinensischen Autonomiebehörde, der Rockgruppe Pink Floyd sowie die Unterstützung von Unternehmen und Privatpersonen haben den Wiederaufbau ermöglicht. Angestoßen worden war das Projekt von Marcus Vetter, der in diesem Jahr für seinen Film "The heart of Jenin" mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Über den Wiederaufbau des Kinos entsteht ein Dokumentarfilm, der von der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH gefördert wird.

Ministerpräsident Platzeck: Zeichen der friedlichen Entwicklung in nach wie vor schwieriger politischer Lage
Die Unternehmen B5 Solar by Havelland-Wind GmbH aus Wustermark und die Bosch Solar Energy Group, welche die Module für die Solarstrom-Anlage zur Verfügung stellten, sowie die ILB haben das Projekt mit Leistungen im Wert von rund 70.000 Euro unterstützt. Zwei Ingenieure des Unternehmens B 5 Solar haben das Solardach in den vergangenen zwei Wochen gemeinsam mit palästinensischen Technikern installiert.
Ministerpräsident Platzeck erklärte: "Ich freue mich sehr über dieses sichtbare Zeichen der friedlichen Entwicklung in nach wie vor schwieriger politischer Lage. Frieden entsteht nur in kleinen Schritten und im Dialog. Ich wünsche mir sehr, dass das Kino dazu einen Beitrag leistet."

Solardach als Referenzobjekt für die brandenburgische Solarindustrie
Wirtschaftsminister Ralf Christoffers sagte, das gesellschaftliche Engagement der drei beteiligten märkischen Photovoltaik-Unternehmen könne gar nicht hoch genug bewertet werden. "Ich bin zuversichtlich, dass sich die Unterstützung bei der Realisierung des ersten Solarkinos in der arabischen Welt positiv auf die wirtschaftlichen Kooperationsbeziehungen Brandenburger Unternehmen mit Partnern in dieser Region auswirken wird. Das Solardach ist ein hervorragendes Referenzobjekt für die brandenburgische Solarindustrie. Die Ingenieure von B5 Solar haben mit diesem Projekt einen Know-how-Transfer eingeleitet, der weiter intensiviert werden soll."
Der Palästinensische Projektmanager Fahkri Hamid und Marcus Vetter erklärten in Jenin: "Das Solardach führt zu einer deutlichen Senkung unserer Betriebskosten und stärkt damit die Wirtschaftlichkeit. Das Besondere an unserem Solardach ist, dass es nicht nur einzigartig im arabischen Raum ist, sondern uns auch unabhängig macht. Denn egal, ob Stromausfall in Jenin sein sollte oder nicht – die Filme im Kino laufen dank der Solaranlage einfach weiter. Das ist wunderbar, und wir danken den Brandenburger Sponsoren sehr herzlich dafür, dass sie dies möglich gemacht haben."
B 5 Solar-Geschäftsführer Fred Kehler sagte: "Wegen des beispielgebenden Charakters habe ich mich sehr gerne an diesem Vorhaben beteiligt. Ohne die Unterstützung der Bosch Solar Energy Group, die die Module für die Solaranlage zur Verfügung gestellt hat, und des finanziellen Beitrags der ILB wäre das Projekt allerdings nicht realisierbar gewesen."

10.08.2010 | Quelle: Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten, Brandenburg | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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