Photovoltaik in Frankreich: Solarstrom-Einspeisevergütung für Anlagen mit mehr als 3 kWp sinkt um 12 %

Die in Frankreich installierte Photovoltaik-Gesamtleistung betrug Ende 2008 rund 81 Megawatt (MW) und soll Ende 2010 bei 850 MW liegen, berichtet das französische Wirtschaftsministerium. Das bedeute eine Verzehnfachung in zwei Jahren. Derzeit seien außerdem Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 3.000 MW in Planung. Frankreich befinde sich also auf einem guten Weg bei der Umsetzung der Ziele des Umweltgipfels 2007 (Grenelle Environnement), laut denen in Frankreich Ende 2012 rund 1.100 MW und 2020 etwa 5.400 MW Photovoltaik-Leistung installiert sein sollen. Der spektakuläre Aufschwung der Photovoltaik in Frankreich zeige, dass die Anschub-Phase für die Solarbranche beendet ist. Die Entwicklung habe nun…

Weiterhin 58 Eurocent pro Kilowattstunde Solarstrom aus Kleinanlagen
Für gewerbliche Photovoltaik-Großanlagen werden die Solarstrom-Einspeisevergütungen zum 1. September 2010 angepasst. Damit sollen Mitnahmeeffekte durch Spekulanten vermieden werden. Die Senkung beruhe auf den niedrigeren Kosten für Photovoltaik-Komponenten, die in etwa die Hälfte der Projektkosten ausmachen, so das Ministerium. Für häusliche Anlagen mit einer Nennleistung unter 3 kWp (das entspricht einer Modulfläche von etwa 30 m2) bleibt die Einspeisevergütung unverändert (58 Eurocent pro Kilowattstunde). Damit komme der Wunsch der Regierung zum Ausdruck, die Entwicklung in diesem Sektor aufrecht zu erhalten.

Einspeisevergütung wird zum 1. September um 12 % gesenkt
Für andere Anlagen wird die der Einspeisevergütung um 12 % gesenkt. Diese Änderung tritt am 1. September in Kraft, nach der Veröffentlichung eines entsprechenden Gesetzes im französischen Staatsanzeiger "Journal Officiel", das am 23.08.2010 der französischen Energie-Regulierungsbehörde (Commission de régulation de l’énergie) und dem französischen Energierat (Conseil supérieur de l’énergie) zur Kenntnis vorgelegt wurde.
Selbst nach dieser Änderung sei die französische Einspeisevergütung für Solarstrom immer noch eine der höchsten in Europa, betont das Ministerium. Ausgehend von einem niedrigeren Vergütungssatz als in Frankreich hätten Frankreichs dynamischste Nachbarn, Deutschland und Spanien, beschlossen, ihre Solarstrom-Vergütungen um mehr als 15 % zu senken.

Zum Anschluss angemeldete Anlagen erhalten die höhere Vergütung
Das geplante Gesetz zur Senkung der Solarstrom-Einspeisevergütungen sichere einen fairen Übergang von den bisherigen Sätzen zu den kommenden. So profitiere jede Solarstrom-Anlage, die bereits beim Netzbetreiber zum Anschluss angemeldet wurde, noch von der Vergütung vom 12. Januar 2010. Die alten Vergütungssätze würden insbesondere für Anlagen auf landwirtschaftlichen Gebäuden beibehalten – die derzeit in den Präfekturen nach dem Gesetz vom 16. März 2010 geprüft werden -, wenn diese nicht eine Bescheinigung bekommen können, die ihnen eine Vergütung gemäß dem Gesetz vom 10. Juli 2006 gewährt.

Weitere Anpassung der Einspeisevergütung soll im Herbst diskutiert werden
Diese Senkung der Vergütungssätze sei die erste Etappe einer notwendigen Anpassung der Einspeisevergütung, die besser auf die Entwicklung der Solarbranche reagieren müsse und dem Ziel des Umweltgipfels gerecht werden soll (500 MW Photovoltaik-Zubau pro Jahr). Diese Entwicklung, die der Branche solide, dauerhafte Perspektiven bis 2020 garantieren soll, werde im Herbst in Absprache mit allen Akteuren der Solar-Branche vorbereitet.

25.08.2010 | Quelle:  Französisches Wirtschaftsministerium | Foto: Centrosolar AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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