Insolvenzverfahren über das Vermögen des Dünnschichtproduzenten Signet Solar eröffnet; Neue Aufträge lasten die Solarmodul-Produktion voll aus

Mit Beschluss vom 1. September hat das Amtsgericht Chemnitz als zuständiges Insolvenzgericht das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Signet Solar GmbH mit Sitz in Mochau, Sachsen, eröffnet. Das Unternehmen fertigt mit einer schlüsselfertigen Produktionslinie des Anlagenbauers Applied Materials Photovoltaik-Dünnschichtsolarmodule mit Abmessungen von bis zu 2,20 m x 2,60 m. Zum Insolvenzverwalter über das Verfahren wurde der auch bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter beauftragte Rechtsanwalt Dr. Christoph Junker (Kanzlei Junker & Bartelheimer) bestellt. Für Kunden, Lieferanten und Beschäftigte ändere sich mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens nichts, betont Junker in einer Pressemitteilung.

Die Löhne der Beschäftigten würden ab September zwar nicht mehr über das Insolvenzausfallgeld der Arbeitsagentur gezahlt, dafür aber direkt durch den Insolvenzverwalter. Kunden erhalten ihre Ware in gewohnt guter Qualität und Lieferanten werden auch weiterhin für die vom Insolvenzverwalter in Auftrag gegebenen Lieferungen bezahlt.

Produktion läuft – Keine Entlassungen geplant

Ungeachtet der Eröffnung des Insolvenzverfahrens konnte Signet Solar in den vergangenen Wochen neue Kundenaufträge gewinnen, welche die Produktion bis Ende Oktober auslasten. Um diese Aufträge, u. a. ein Photovoltaik-Großprojekt über 1 Megawatt (MW) in der Slowakei, termingerecht zu fertigen, wurde die Arbeitszeit in der Produktion sogar aufgestockt. "Wir hoffen natürlich auf weitere Aufträge", so der Insolvenzverwalter Dr. Christoph Junker. "Sowohl das Vertrauen in das Unternehmen als auch das Interesse an den Produkten ist da. Das macht uns Mut für eine erfolgreiche Zukunft." Auf Europas größter Kongressmesse für Photovoltaik, der 25. EU PVSEC, die vom 6. bis 9. September in Valencia stattfindet, stellt Signet Solar zudem das Leistungsspektrum des Unternehmens vor.

Investorengespräche auf der Zielgeraden

Derzeitige Schwerpunkte der Tätigkeit des Insolvenzverwalters sind neben der Unternehmensfortführung vor allem die Verhandlungen mit Investoren. Mit über 20 Interessenten führt das Team um Dr. Christoph Junker gegenwärtig intensive Gespräche. Über die beteiligten Unternehmen und die vorliegenden Investitionsangebote wurde allerdings ganz bewusst Stillschweigen vereinbart. "Das Klima ist geprägt von guten und konstruktiven Gesprächen zwischen allen Beteiligten. Keiner der ernsthaft interessierten Investoren hat sich bislang aus dem Prozess zurückgezogen", äußerte sich Dr. Christoph Junker zum aktuellen Stand der Verhandlungen. Er zeigt sich optimistisch, einen Abschluss innerhalb der nächsten vier Wochen zu erreichen. Den Zuschlag soll ein Investor mit einem tragfähigen Zukunftskonzept erhalten. "Unser Ziel ist es, Signet Solar so aufzustellen, dass das Unternehmen langfristig erfolgreich am Markt positioniert ist und die Arbeitsplätze am Standort erhalten bleiben", erklärte der Insolvenzverwalter.

Mitarbeiter kämpfen für ihr Unternehmen

Dr. Christoph Junker lobte darüber hinaus das Engagement der Mitarbeiter, die auch in dieser schwierigen Situation täglich die Kunden von der Qualität ihrer Produkte überzeugen. "Die Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital. Wir wissen, dass sie mit viel Herzblut für ihr Unternehmen kämpfen", betonte der Insolvenzverwalter. Entlassungen", so Dr. Christoph Junker, "wird es in nächster Zeit nicht geben. Wir kämpfen darum, möglichst alle 153 Arbeitsplätze am Standort zu erhalten und das Unternehmen in eine gute Zukunft zu führen."

Junker & Bartelheimer Rechtsanwälte

01.09.2010 | Quelle: Junker & Bartelheimer Rechtsanwälte | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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