Germanwatch analysiert Energieszenarien der Bundesregierung: Unfairer Vergleich von Atom-Ausstieg und Laufzeitverlängerung
"Es ist auch nicht plausibel, dass der CO2-Preis bei Atomausstieg niedriger sein soll als bei einer Laufzeitverlängerung. Ein fairer Vergleich zwischen Ausstieg und Laufzeitverlängerung sieht anders aus", so Burck.
Auch die Grundannahme, dass die Uran- und Steinkohlepreise im Jahr 2050 niedriger liegen als heute, sei wenig wahrscheinlich. "Wenn die Bundesregierung glaubwürdig bleiben will, müsste sie ein den Laufzeitverlängerungsszenarien vergleichbares Szenario auf Grundlage des derzeit geltenden Atomausstiegs rechnen lassen." Die Ergebnisse der Szenarien zeigen laut Germanwatch, dass eine Laufzeitverlängerung für die Bürger keine und für die Industrie kaum einen Vorteil bringt: Die Strompreise blieben bei allen Szenarien von der Laufzeit der Atomkraftwerke unberührt. Positiv an den politischen Vorgaben für die Szenarien sei hingegen, dass alle zumindest mit einer 85-prozentigen Reduktion der Treibhausgase bis 2050 rechnen. "Damit kommen die Berechnungen nahe an eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 95 Prozent heran, die für die Vermeidung eines gefährlichen Klimawandels notwendig wäre", kommentiert Burck. Ein kürzlich von Prognos, einem der beteiligten Institute, errechnetes Szenario zeige, dass eine solche Reduktion auch ohne eine Laufzeitverlängerung möglich ist.
Die Analyse der Szenarien der Bundesregierung wurde vorgenommen auf Grundlage des Energieszenarienvergleiches "Welche Energie-Zukunft ist möglich? Ein Vergleich von vier Niedrig-Energie-Szenarien für Deutschland" von Germanwatch. Download der vollständigen Studie: http://www.germanwatch.org/klima/nes.pdf
Weitere Informationen unter http://www.germanwatch.org/klima/nes.htm
05.09.2010 | Quelle: Germanwatch | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH