VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel: Umsatz im ersten Quartal 2010 verhalten; Erwartungen für das zweite Quartal bei plus 30 Prozent

Der Umsatz der Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik-Produktion in Deutschland sank im ersten Quartal 2010 um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. "Unsere Branche fuhr zu Jahresbeginn noch mit angezogener Handbremse, eine Folge der Auftragsdelle 2009. Insbesondere Ausrüstungen für die Modulfertigung und Dünnschichtequipment wurden weniger nachgefragt", erklärt Dr. Peter Fath, Technologievorstand von centrotherm photovoltaics AG und Vorsitzender des Vorstands VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel zur aktuellen Quartalsstatistik.

Die Gesamtbranche der Photovoltaik-Maschinenbauer hat im ersten Quartal 2010 379 Millionen Euro umgesetzt. Über 60 Prozent davon gingen in die Zellfertigung, über 20 Prozent in Polysilizium- und Waferfabriken. Die Meldefirmen erwarten für das nächste Quartal eine Umsatzsteigerung von 30 Prozent.

Europäischer Markt auf den niedrigsten Wert seit Anfang der Statistik-Erhebung gefallen
"Diese Einschätzung ist sehr konservativ. Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Marke übertreffen werden. Die im März prognostizierten zwölf Prozent Umsatzplus für das Gesamtjahr haben Bestand", kommentiert Fath das Ergebnis. Die Exportquote bleibt mit 86 Prozent hoch, nach Asien gehen 64 Prozent der gesamten Umsätze. Der europäische Markt hingegen fällt prozentual auf den niedrigsten Wert seit Anfang dieser Statistik im Jahr 2005, auf unter zehn Prozent.
Der Auftragseingang sank im ersten Quartal 2010 ebenfalls, um 40 Prozent zum Vorjahresquartal. "Auffällig ist hier der Rückgang der Aufträge aus dem Inland, auf gerade einmal sechs Prozent. In absoluten Zahlen ist das nur noch ein Viertel des Vorjahresquartals. Das ist dramatisch", berichtet Dr. Florian Wessendorf, frisch gebackener Projektleiter im Team von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. "Das zeigt, dass wir auch 2010 von den Auslandsaufträgen getragen werden. Die Aufträge im zweiten Quartal werden zunehmen. Ich bin sehr optimistisch für das Gesamtjahr 2010", betont Fath. Die Auftragsreichweite der Meldefirmen lag im ersten Quartal 2010 bei 7,8 Produktionsmonaten.
Technologie-Roadmapping weist den Weg
"Damit der deutsche Maschinenbau international weiterhin so stark bleibt wie bisher, müssen wir Technologie-Innovationen für die Produktionstechnik voranbringen. VDMA unterstützt die Branche hierbei mit seinen Roadmapping-Aktivitäten", informiert Dr. Eric Maiser, Geschäftsführer von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. "Während die CTM-Group beim Halbleiter-Equipment-Verband SEMI eine Roadmap der deutschen Zellhersteller mit Anforderungen für Produkte, Materialien und Prozesse vorgelegt hat, konzentrieren wir uns auf die Machbarkeit der Hersteller-Forderungen aus dem In- und Ausland. Der breite Ansatz auf Maschinenbauseite ist uns wichtig", betont Fath.

Rund 100 VDMA-Mitglieder beschäftigen sich derzeit mit der Photovoltaik. VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel startete 2007 als Zusammenarbeit der VDMA-Sparten Elektronikfertigung (Productronic), Glastechnik, Energie, Organic Electronics, Robotik+Automation, Laser-Fertigungstechnik und Photonik, Oberflächentechnik, Vakuumtechnik sowie Displays. Mit Gründung der erweiterten Plattform VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel im März 2010 wurden die Aktivitäten für die Mitglieder ausgeweitet und die Sichtbarkeit der Branche erhöht.
20.09.2010 | Quelle:  VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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