juwi: genossenschaftliche Vor-Ort-Lösungen als Basis für die regionale Energieversorgung

Während die Bundesregierung die Laufzeiten von Atomkraftwerken deutlich verlängern will, wollen die Menschen in immer mehr Regionen die Energieversorgung selbst in die Hand nehmen und ihren Strom- und Wärmebedarf mit dezentralen Erneuerbare-Energien-Anlagen decken, berichtet die juwi Holding AG in einer Pressemitteilung. Die Bürger würden sich in Genossenschaften zusammenschließen und gemeinsam regionale Solar-, Wind- oder Bioenergieanlagen betreiben.

Energieexperten diskutierten in der vergangenen Woche bei der 3. Fachtagung "Regionale Energieversorgung gestalten" des Genossenschaftsverbandes, der juwi-Gruppe und von Genoportal, dem Gründungs- und Kompetenzzentrum Genossenschaften, mit 200 Vertretern aus Wirtschaft und Politik sowie Kommunen über die tragfähigsten Lösungen der Zukunft.

Genossenschaftliche Lösungen überzeugen
Überzeugend seien vor allem genossenschaftlich getragene Lösungen, da sie den Beteiligten größtmögliche Mitwirkung an den zu gestaltenden Prozessen bieten würden, so juwi in der Pressemitteilung. "Unser Ziel in Rheinland-Pfalz ist die möglichst schnelle und vollständige Versorgung mit regenerativer Energie aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme. Wir haben im Land das Potenzial, allein mit Sonnenstrom von unseren Dächern mehr als 20 Prozent unseres Stromverbrauchs zu decken", sagte die rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretärin Jaqueline Kraege bei der Fachtagung, die in diesem Jahr in Kooperation mit der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz veranstaltet wurde. Genoportal und juwi setzten mit dieser Fachtagung ihre strategische Kooperation fort, mit der sie eine genossenschaftlich getragene regionale Energiewirtschaft auf Basis erneuerbarer Ressourcen weiter voranbringen wollen, heißt es in der Pressemitteilung.

Wertschöpfung in der Region
Bürgergenossenschaften spielen als gemeinschaftlich getragene Vor-Ort-Lösungen bereits heute eine gesellschaftspolitisch wichtige Rolle im Energiemix der Kommunen, meint Dr. Burghardt Otto vom Genossenschaftsverband. Nur so bleibe Wertschöpfung auch bürgernah und kommunal verfügbar. "Energiegenossenschaften fördern die Wertschöpfung in der Region, stärken die regionale Identität und helfen, die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Region mit dem Gedanken des Klimaschutzes zu verbinden", erklärte Staatssekretärin Kraege. Rheinland-Pfalz habe daher zusammen mit mehreren Partnern das Projekt "Energiegenossenschaften gründen" gestartet, in dem Bürger zu Projektentwicklern für Energiegenossenschaften ausgebildet und qualifiziert werden sollen.

Genossenschaftlich organisierte Nahwärmeversorgung
"Die Genossenschaften erleben eine anhaltende Renaissance. Allein im 13 Bundesländer umfassenden Einzugsgebiet des Genossenschaftsverbandes wurden in den vergangenen zwei Jahren 36 Energieversorgungs-Genossenschaften gegründet, in denen sich Menschen zusammengeschlossen haben, um gemeinsam unternehmerisch tätig zu werden und die Energieversorgung neu zu organisieren", so Burghardt Otto vom Genossenschaftsverband. Dabei handle es sich beispielsweise um "Bioenergiedörfer", in denen die Nahwärmeversorgung genossenschaftlich organisiert sei, oder um Genossenschaften, die Photovoltaik-Anlagen betreiben würden. Genossenschaften sind Zusammenschlüsse natürlicher und juristischer Personen mit dem Ziel, sich gemeinsam unternehmerisch zu betätigen.
"Während die Bundesregierung die Laufzeiten der Atomkraftwerke gegen jede Vernunft deutlich verlängern will und damit den notwendigen zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien massiv behindert, steigt die Zahl der Kommunen und Regionen kontinuierlich, die sich bereits heute zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgen wollen. In dieser Bewegung von unten können Genossenschaften eine tragende Rolle spielen; sie müssen wir unterstützen", betont juwi-Vorstand Fred Jung.

02.10.2010 | Quelle: juwi Holding AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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