Solarthermie-Unternehmen Solvis: „Nahezu-Nullenergie-Standard“ auch für Altbauten möglich

So genannte Sonnenhäuser decken bis zu 100 Prozent ihres Wärmebedarfs aus der Sonne. Ein Solartank kann die gewonnene Energie über Wochen speichern. Und wenn die Sonne lange nicht scheint, springt ein zweiter Wärmeerzeuger ein, erklärt der Braunschweiger Solar-Heizsystem-Hersteller solvis GmbH & Co KG in einer Pressemitteilung.

Den "Nahezu-Nullenergie-Standard" – für Neubauten ab 2021 Pflicht – erfüllen Sonnenhäuser schon heute, da sie fast ohne zusätzlichen Brennstoff auskommen. Die Technik ist nicht nur für den Neubau geeignet, auch Modernisierer könnten ihren Altbau zum Sonnenhaus ausbauen, betont Solavis. Ein derart "solarisiertes" Haus verbrauche nur ein Zehntel der Primärenergie eines Neubaus nach EnEV-Standard (Energieeinsparverordnung). Im niedersächsischen Evessen hat beispielsweise die Familie Barnstorf-Brandes ihr 60 Jahre altes Einfamilienhaus mit der Technik von Solvis in ein Sonnenhaus verwandelt. Nach zehn Monaten Bauphase ist das Eigenheim kaum wiederzuerkennen. Wo vorher ein kleiner Altbau gestanden hat, befindet sich jetzt ein großzügiges Zweifamilienhaus mit beachtlicher Energiebilanz. "Obwohl der Wohnraum fast verdoppelt wurde, sank der Primärenergiebedarf von 804 kWh auf nur noch 17 kWh2, erklärt Solvis-Fachhandwerkspartner Arend Staffeldt.

Rundum energieoptimiert
70 Prozent des Wärmebedarfs des Hauses würden nun mit Solarenergie gedeckt, berichtet Solvis in der Pressemitteilung. Dafür sorge vor allem der über 7.000 Liter fassende Solartank, der die Sonnenenergie aus 42 Quadratmetern Flachkollektoren aufnehme. In puncto Kollektoren hat sich die Familie für eine optisch ansprechende Indachmontage entschieden. Die sechs Kollektoren fangen die Sonnenstrahlen ein, und der Solartank speichert ihre Energie. "Dank seines großen Fassungsvermögens gibt der Solartank die Wärme über mehrere Wochen lang ab", erklärt Stephan Heinz, Sonnenhaus-Experte bei Solvis. "Der runde Speicher wurde beim Umbau als Gestaltungselement direkt in das Haus integriert." Eine neue Fußbodenheizung heize die Räume gleichmäßig von unten. Bei der Modernisierung sei das Haus vom Keller bis zum Dach „dick eingepackt“ worden. Dank Dämmung und dreifach verglaster Fenster bleibe jetzt die Wärme im Haus, so Solvis.

Pelletheizung für besonders sonnenarme Tage
Das effiziente Zusammenspiel der Solarkomponenten sorgt fast das ganze Jahr über für Sonnenwärme. Nur an wenigen sehr trüben Tagen springe die neu installierte Pelletheizung an, erklärt Solvis. Familie Barnstorf-Brandes setze bewusst auf Holz, um unabhängig von steigenden Gas- und Ölpreisen zu bleiben. "Die alte Nachtspeicherheizung verbrauchte jährlich Energie für rund 6.700 Euro. Für den Jahresbedarf an Pellets, die auch für Warmwasser sorgen, fallen aktuell gerade mal 95 Euro an", so Solvis-Partner Arend Staffeldt.
Rund 73.000 Euro haben die Bewohner laut Solvis in die Dämmung, Solarkomponenten und die Pelletheizung investiert. Knapp 14.000 Euro Zuschuss habe die Familie aus dem Marktanreizprogramm des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bekommen. Die KfW-Förderbank habe zudem ein zinsgünstiges Darlehen in Höhe von 20.000 Euro gewährt.

02.10.2010 | Quelle: Solvis GmbH & Co KG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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