Solar Millennium AG: Verzögerungen beim Finanzierungsabschluss für US-Kraftwerke belasten die Prognose für das laufende Geschäftsjahr

Die Solar Millennium AG (Erlangen) reduziert ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr von 350 Millionen Euro auf rund 150 Millionen Euro (Umsatz) beziehungsweise von 30 Millionen Euro auf ein ausgeglichenes bis leicht negatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Der Grund seien die Verzögerungen beim Finanzierungsabschluss für die geplanten US-Kraftwerke Blythe 1 und 2 in Kalifornien, unter anderem wegen Änderungen durch das US-Energieministerium (Department of Energy; DoE) sowie durch andere involvierte US-Behörden im Verfahrensprozess für das Kreditgarantieprogamm (Loan Guarantee Program).

Diese führen zu einer Verschiebung des ursprünglich vor dem Bilanzstichtag am 31.10.2010 geplanten Finanzierungsabschlusses, so das Unternehmen. Die entsprechenden Umsätze und Ergebnisse aus Projektentwicklung und Anteilsverkäufen können daher erst im nächsten Geschäftsjahr erzielt werden. Der Vorstand hatte diese Prognoseabweichungen bereits im Rahmen der Veröffentlichung des Konzernzwischenberichts am 13. September nicht ausgeschlossen.

Genehmigung für zwei 242 Megawatt-Kraftwerke am Standort Palen wird im Dezember erwartet
In den jüngsten Gesprächen mit dem DoE habe sich jetzt bestätigt, dass ein Finanzierungsabschluss nicht mehr zum Ende des Geschäftsjahrs erfolgen wird, berichtet Solar Millennium. Hingegen würden die Baugenehmigungsverfahren der Kraftwerksprojekte sowohl für den Standort Blythe als auch für andere Standorte in den USA weiterhin plangemäß verlaufen. So habe die kalifornische Energiebehörde auf ihrer Internetseite bekannt gegeben, am 15. Dezember über die Genehmigung für zwei 242 Megawatt-Kraftwerke am Standort Palen zu entscheiden. Für den mit vier 242 MW-Kraftwerken größten Solarstandort der Welt in Blythe erwartet Solar Millennium noch im Oktober die endgültige Baugenehmigung durch die dem US-Innenministerium unterstehende Behörde für die Verwaltung staatseigener Ländereien (Bureau of Land Management, BLM).

Baubeginn für Blythe 1 und 2 kurz vor Jahresende geplant
Unabhängig vom Zeitpunkt des Finanzierungsabschlusses plant die Solar Millennium AG, bereits im Dezember mit den Bauarbeiten für die solarthermischen Kraftwerke Blythe 1 und 2 zu beginnen. Auf diese Weise würden auch direkte Zuschüsse (Cash Grants) aus dem US-Konjunkturprogramm (American Recovery and Reinvestment Act 2009) von Präsident Barack Obama gesichert. Solar Millennium verfüge über ausreichende Mittel zur Finanzierung der geplanten ersten Baumaßnahmen. Dazu trage wesentlich der erwartete positive operative Cash-flow im laufenden Geschäftsjahr bei.

Finanzierungsabschluss verschiebt sich ins nächste Geschäftsjahr.
Der Sprecher des Vorstands von Solar Millennium, Thomas Mayer, betont: "Zum Ende des Geschäftsjahres werden wir beim größten Solarstandort der Welt zwei von drei Meilensteinen erreicht haben: die Genehmigung der kalifornischen Energiebehörde und die Baugenehmigung des US-Innenministeriums. Die dritte Herausforderung, der Finanzierungsabschluss, verschiebt sich aufgrund von externen Faktoren – Prozessveränderungen im Genehmigungsverfahren des Kreditgarantieprogramms – ins nächste Geschäftsjahr. Diese Verschiebung wirkt sich negativ auf das aktuelle Jahresergebnis aus, jedoch nicht auf die Realisierung der Kraftwerke und damit auf den langfristigen Erfolg der Solar Millennium-Gruppe."
Oliver Blamberger, Finanzvorstand von Solar Millennium, verdeutlicht die strategische Bedeutung der geplanten Solarkraftwerke in den USA: "Eine erfolgreiche Umsetzung der Kraftwerke in Blythe sollte uns über die nächsten Jahre hinweg einen bedeutenden Teil des operativen Geschäfts mit kontinuierlichen und stabilen Umsatzerlösen sichern. Dazu mussten bereits im aktuellen Geschäftsjahr bedeutende Mittel aufgewendet werden, zumal jetzt, statt bei ursprünglich einem, bei zwei Kraftwerken zeitgleich mit dem Bau begonnen werden soll. Den Einfluss dieser Geschäftsereignisse auf Umsatz und Ergebnis des Folgejahres werden wir in der Guidance für das Geschäftsjahr 2010/2011 darstellen. Diese wird voraussichtlich im Dezember zusammen mit dem vorläufigen Ergebnis des Geschäftsjahres 2009/2010 bekanntgeben."
Zusammen sollen die vier Blythe-Kraftwerke und die beiden Palen-Kraftwerke eine jährliche Strommenge von rund 3.300 Gigawattstunden liefern und damit rund drei Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr einsparen. Die Gesamtleistung der geplanten Solarkraftwerke übertrifft die eines Kernkraftwerks oder eines großen modernen Steinkohlekraftwerks.

13.10.2010 | Quelle: Solar Millennium AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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