Tauberlandpark: Rekord-Solarpark auf der Zielgeraden
(Balingen) in einer Pressemitteilung. Die bestehende Photovoltaik-Anlage "Ernsthof Ost" habe seit ihrer Inbetriebnahme im März zehn Prozent mehr Solarstrom in das Netz eingespeist als prognostiziert – ein Anzeichen dafür, dass der Standort gut geeignet ist und die Anlage optimal ausgelegt und ausgeführt ist.
PV-Unternehmen kritisiert: Bundesregierung sorgte nach dem Beginn der Bauarbeiten für völlige Verunsicherung
"Es hätte alles so schön sein können", sagt Bernd Bodmer, geschäftsführender Gesellschafter der relatio Unternehmensgruppe, die den Tauberlandpark entwickelt hat und für den Bau verantwortlich zeichnet. Wenn die Bundesregierung nicht kurz nach dem Beginn der Bauarbeiten für völlige Verunsicherung gesorgt hätte. "Die orientierungslose Energiepolitik in Berlin hat die Branche derart durcheinander gebracht, dass überhaupt keine verlässlichen Rahmenbedingungen da waren." In dieser Situation seien die Investoren verständlicherweise nicht mehr bereit gewesen, verbindliche Verträge zu unterzeichnen.
"Es sind alle erst mal in Wartestellung gegangen, bis die Politik Klarheit schafft", ergänzt Andreas Schneider, bei relatio für die Investor Relations verantwortlich. Nachdem das Teilprojekt "Ernsthof Ost" trotz widriger Witterungsbedingungen im März fertig gestellt war, wurde es daher ruhig auf der Baustelle. Leider habe die Verunsicherung bis nach Inkrafttreten der EEG-Änderung angedauert. Man habe die Kapazitäten für die Montage ständig bereit halten müssen, und die Verhandlungen auf der Beschaffungsseite seien alles andere als einfach gewesen: Von den Partnern hätte man zwar verbindliche Zusagen gebraucht, aber aufgrund der verfahrenen politischen Situation selbst keine verbindlichen Vereinbarungen treffen können. Schneider: „Das ist etwa so, wie wenn Sie eine Gleichung lösen müssen, die nur aus Variablen besteht."
Mehrere Megawatt-Anlagen
Pünktlich zum Ende der Sommerferien waren die Verhandlungen mit den Investoren so weit, dass der Bau weitergehen konnte. Der jetzt begonnene "Ernsthof West" besteht aus vier Anlagen mit je sieben Megawatt (MW) Leistung. Zwei Anlagen mit je sieben Megawatt peak hat sich die PI-Gruppe gesichert, eine Anlage geht an eine Tochtergesellschaft der SV-Sparkassenversicherung, und die vierte Anlage an einen privaten Investor. "Bis zum 31. Dezember sind alle Ernsthof-Anlagen am Netz", kündigt relatio-Chef Bodmer an. Dahinter stecke jedoch eine logistische Meisterleistung.
Auch das Projekt "Gickelfeld" bei Külsheim, ebenfalls Teil des Tauberlandparks, soll bis zum 31.12.2010 fertig gestellt sein. Um den Termin für den bis zu 21 Megawatt peak großen Solarpark sicherstellen zu können, habe sich relatio einen Partner ins Boot geholt. "Ein befreundeter Projektpartner hat diese Woche mit der Realisierung des Projekts ‚Richelbach‘ begonnen“, erläutert Andreas Schneider. Der Solarstrom vom Richelbacher Teil des Tauberlandparks soll ebenfalls am Umspannwerk Ernsthof ins Stromnetz eingespeist werden. "Auch Richelbach wird planmäßig bis zum 31.12.2010 fertig gestellt". Man sei daher froh, dass man mit verlässlichen Partnern arbeite. Die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Wertheim und der EnBW funktioniere hervorragend. Dies sei für den Projekterfolg entscheidend. "Wir sind auf der Zielgeraden", sagt Andreas Schneider, "das wird ein richtig ambitionierter Endspurt."
15.10.2010 | Quelle: relatio Unternehmensgruppe | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH