Umfrage: Solar-Fonds werden Anlagethema von institutionellen Investoren

Institutionelle Investoren haben Solar-Fonds als Anlagethema für sich entdeckt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, welche die Feri EuroRating Services AG im Auftrag von Voigt & Collegen (Düsseldorf)

erstellt hat. Befragt wurden insgesamt 51 institutionelle Investoren in Deutschland, darunter Banken und Sparkassen, Versorgungswerke und Pensionskassen, Vermögensverwalter, Family Offices sowie Kirchen und Stiftungen. Für 67 Prozent der Befragten kommt danach Photovoltaik für ein Fondsinvestment in Frage. "Dieses Ergebnis wäre vor einem Jahr noch undenkbar gewesen", sagt Wolfgang Kubatzki, Leiter Geschlossene Beteiligungen bei Feri EuroRating Services. "Institutionelle Investoren sind mehr und mehr für Solar-Fonds zugänglich."

Photovoltaik-Anlagen sind am besten kalkulierbar
Der Umfrage zufolge sind Solar-Investments im Vergleich zu anderen alternativen Energiequellen wie Windenergie, Wasserkraft, Erdwärme oder Bioenergie bei Institutionellen für ein potenzielles Fondsinvestment am besten geeignet. "Investments in Photovoltaik-Anlagen sind klar und übersichtlich", sagt Hermann Klughardt, Geschäftsführer bei Voigt & Collegen. "Im Vergleich zu Wasserkraftwerken oder Biogasanlagen sind sie im Investitionsprozess weniger aufwändig und bei den Transaktionskosten am besten kalkulierbar."

Günstiges Risiko-/Renditeverhältnis im Vergleich zu anderen Asset-Klassen; vergleichsweise hohe Renditeerwartungen
Das Asset schneidet im Hinblick auf das Rendite-/Risikoverhältnis im Vergleich zu anderen Assetklassen vergleichsweise gut ab. Auf einer Bewertungsskala von 5 "sehr günstig" bis 0 "sehr ungünstig" kommen Solar-Fonds auf einen Durchschnittswert von 3,1. Damit liegen sie vor den Vergleichskategorien Aktien (3,0), Immobilien Asien (2,9), Immobilien USA (2,4) und festverzinslichen Wertpapieren (1,7). Nur die Kategorie Immobilien Deutschland erhält von den Investoren bessere Noten.
Gleichzeitig sind die Renditeerwartungen an Solar-Fonds vergleichsweise hoch. 64 Prozent der Befragten erwarten bei einem Investment eine jährliche Rendite von über sechs Prozent. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren sind dabei laut Umfrage ein gutes Risikomanagement und die Reportingqualität. Diese erhalten auf einer Bewertungsskala von 5 "sehr wichtig" bis 0 "unwichtig" die höchsten Werte mit jeweils 4,2.

Südeuropa als bevorzugter Standort für Solarparks
Mit 55 Prozent bevorzugt die Mehrheit der Befragten für Investitionen in Solar-Fonds Europa als Standort. 30 Prozent der Investoren favorisieren außereuropäische Standorte. "Bei der Befragung hat sich gezeigt, dass aufgrund der höheren Sonneneinstrahlung insbesondere die südlichen Länder Europas wie Italien und Spanien im Fokus der institutionellen Investoren stehen", sagt Kubatzki.

Sinkende Einspeisevergütungen begrenzen Wachstumspotenzial
Die Wachstumschancen von Solar-Fonds sind nach Meinung der Mehrheit der Investoren (70 Prozent) eher begrenzt. "Das Wachstumspotenzial im Bereich Photovoltaik ist begrenzt, da die Einspeisevergütungen europaweit künftig weiter gesenkt werden. Man wird sehen müssen, ob in Zukunft mit weniger Einspeisevergütung solche Renditen wie in der Vergangenheit dargestellt werden können", sagt Klughardt. "Wer heute in Photovoltaik investiert, kann für die kommenden 10 bis 20 Jahre attraktive Renditen erzielen. Für diejenigen, die erst in fünf Jahren investieren, könnte der Zug bereits abgefahren sein."

21.10.2010 | Quelle: Voigt & Collegen; Foto: MPC Capital Gruppe | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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