IMS Research: Wachstum des Marktes für große Photovoltaik-Kraftwerke wird 2011 vor allem First Solar nützen

Am 20. Oktober 2010 berichtete das britische Marktforschungsunternehmen IMS Research (Wellingborough, U.K.), dass der Markt für Photovoltaik-Anlagen im Kraftwerksmaßstab Markt 2011 fünf Mal schneller wachsen werde als der Rest der Branche. Diese hohe Nachfrage werde dem führenden Dünnschichtmodul-Hersteller First Solar Inc. (Tempe, Arizona, USA) sehr nützen. First Solar produziere derzeit die kostengünstigsten Module mit 0,74 US-Dollar (0,53 Euro) pro Watt. Das wirke sich bei Photovoltaik-Großanlagen wirtschaftlich umso mehr aus.

"Während ein Großteil der Branche Ungewissheit verspürt und 2011 eine geringere Nachfrage für möglich hält (Deutschlands kleines kommerzielles Segment wird wahrscheinlich die stärksten Leistungseinbußen verzeichnen), rechnet First Solar mit steigender Nachfrage nach seinen Produkten und muss daher seine Kapazitäten schneller ausbauen", sagt IMS Research-Analyst Sam Wilkinson. "Bislang konnte das Solar-Unternehmen nicht so ganz vom boomenden deutschen Markt profitieren, in dem Aufdachanlagen bevorzugt wurden. Nun verzeichnet es wahrscheinlich eine starke Nachfrage für europäische Großanlagen sowie aufgrund seiner eigenen Pipeline an Solarkraftwerken in Nordamerika."

Sekundärmärkte gewinnen 2011 auf Grund der Kürzungen der Einspeisevergütung an Bedeutung
Die meisten Marktforscher sagen ab Januar 2011 einen größeren Einbruch im weltweiten Photovoltaik-Markt voraus, wenn die Kürzung der deutschen Einspeisevergütung in Kraft tritt. Deutschland ist nach wie vor Spitzenreiter im weltweiten Photovoltaik-Markt: über die Hälfte des Photovoltaik-Zubaus 2009 erfolgten in Deutschland; etwa 4,8 Gigawatt (GW) kamen in der ersten Jahreshälfte 2010 hinzu. Vor diesem Hintergrund würden Sekundärmärkte wie Italien und die Vereinigten Staaten noch wichtiger, betont IMS Research. Der US-amerikanische Photovoltaik-Markt habe sich in letzter Zeit eher in Richtung Großanlagen bewegt, die bessere Skaleneffekte bieten, im Gegensatz zu Deutschland, wo mit der Einspeisevergütung eher kleinere Anlagen gefördert werden.

First Solars Produktionskapazität könnte bis auf 3 GW steigen
IMS Research berichtet, First Solar habe nach einem relativ schwachen Jahr 2010, in dem die Produktionskapazität nur wenig gesteigert werden konnte, kürzlich große Kapazitätserweiterungen angekündigt, mit neuen Produktionslinien in den USA und Vietnam. Damit will der Dünnschichtmodul-Hersteller eine jährliche Produktionskapazität von 2,7 GW erreichen. IMS Research erwartet jedoch, First Solar könne auf Grund von Verbesserungen des Wirkungsgrads bis Ende 2012 sogar eine Kapazität von 3 GW erreichen. Vorausgesetzt, die Nachfrage bleibt stark genug, um diese neuen Produktionslinien auszulasten, würden diese Erweiterungen First Solar dabei helfen, seine Kosten pro Watt weiter zu senken, was wiederum mehr Umsätze generieren könnte.

25.10.2010 | Quelle: IMS Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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