Französischer Solarindustrie-Verband Enerplan: Solarstrom ist nicht für Strompreiserhöhungen verantwortlich

Die Behauptung, das Defizit des nationalen französischen Stromversorgers (Contribution au Service Public de l’Electricité, CSPE) sei auf Grund der Einspeisung von Solarstrom entstanden, ist nach Auffassung des französischen Solar-Verbandes Enerplan völlig unzutreffend. Die Verluste von CSPE sind laut Enerplan nicht durch die Entwicklung der Photovoltaik in Frankreich verursacht worden, denn diese sei vor 2009 noch zu vernachlässigen gewesen und auch 2010 und 2011 noch immer unbedeutend.

Das Defizit des Stromversorgers sei unter anderem eine Folge der Subvention von Blockheizkraftwerken (668 Mio. €) sowie der voraussichtlichen Gebühren auf Grund des regulierten Übergangstarifs zur Marktanpassung für Unternehmen, die aus dem freien Markt in den Schutz des Staates zurückkehren (TArif Réglementé Transitoire d’Ajustement du Marché, TarTAM) in Höhe von geschätzten 360 Millionen Euro. Der Anteil der Photovoltaik dürfte – mit weniger als 800 MW installierter Leistung bis Jahresende – laut CRE dieses Jahr bei rund 120 Millionen Euro liegen. Somit könne die Photovoltaik nicht für die nächste Strompreiserhöhung verantwortlich gemacht werden, betont Enerplan.

Enerplan: Photovoltaik-Förderung bleibt auf der Stromrechnung überschaubar
Die Förderung der Photovoltaik bis zur Netzparität vor 2020 sei sicher eine Herausforderung, so der Solar-Verband. Diese Entwicklung, die auch den Kampf gegen massive Stromkosten-Erhöhungen enthalte, werde sich dennoch überschaubar auf die Stromrechnung der Franzosen auswirken. "Wir brauchen eine ganzheitliche Kostentransparenz, um alle externen Faktoren zu berücksichtigen, die nichts mit den Entwicklungskosten für erneuerbare Energien zu tun haben, aber die Stromrechnung belasten könnten", betont Enerplan.
Enerplan fordert diese Transparenz, um die Franzosen aufzuklären und sie nicht im Glauben zu lassen, die Strompreiserhöhung für 2011 sei allein der Einspeisung von Solarstrom zuzuschreiben. Die mit der Photovoltaik zu begründen sei ebenso ungerecht wie unbegründet. "Erinnern wir uns, dass die Solarstrom-Förderung einen mittleren Haushalt, der jährlich 3.500 kWh verbraucht, im Jahr 2010 weniger als einen Euro pro Jahr kostet – und nächstes Jahr kaum mehr kosten wird. Wir sind also weit davon entfernt, den Strompreis um drei bis vier Prozent erhöhen zu müssen, um den Solarstrom zu finanzieren.“

03.11.2010 | Quelle: Enerplan | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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