Q-Cells-Tochter Solibro: Beschäftigte planen ersten Warnstreik in der Geschichte der Solar-Branche; Tarifkonflikt um Entgelt und Arbeitszeit
Hartmut Meine, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen-Sachsen-Anhalt, kritisierte die "ignorante Haltung" der Geschäftsführung und forderte sie auf, "die ausgestreckte Hand der IG Metall nicht auszuschlagen." Die gut ausgebildeten Solibro-Beschäftigten seien nicht länger bereit, einen tariflosen Zustand zu akzeptieren. Nur im Gespräch könnten gute Kompromisse gefunden werden. Eine Verweigerungshaltung führe in die Sackgasse, provoziere Konflikte und den ersten Warnstreik in der Solarbranche.
Gewerkschaft: Billiglohnstrategie in Ostdeutschland ist gescheitert
Hartmut Meine erinnerte das Solibro-Management an die "Erklärung zur Stärkung der Tarifpartnerschaft". Darin haben sich Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften und die Landesregierung von Sachsen-Anhalt verständigt, die Tarifbindung von Betrieben mit guten Tariflöhnen zu erhöhen. Alle drei Parteien seien sich einig, dass dem Fachkräftemangel nur mir guten Arbeits- und Tarifbedingungen begegnet werden könne.
"Mit derartigen Bedingungen schadet sich das Unternehmen. Die so dringend benötigten Fachkräfte wandern in die westlichen Bundesländer ab, wo die Tarifbedingungen besser sind. Die Billiglohnstrategie in Ostdeutschland ist gescheitert", konstatiert Hartmut Meine. Dem pflichtet sein Kollege Manfred Pettche, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dessau, ebenfalls bei und ist überzeugt, dass Betriebe, die Tarifverträge ablehnen und Mitbestimmungsrechte verweigern, zu den Verlierern gehören werden.
15.11.2010 | Quelle: IG Metall Niedersachsen-Sachsen-Anhalt | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH