EPIA: Photovoltaik braucht verlässliche Rahmenbedingungen, um volles Potenzial zu entwickeln

Als Antwort auf das Diskussionspapier "Energy 2020" der Europäischen Kommission zur Energiestrategie

erinnert der europäische Photovoltaik-Industrieverband (European Photovoltaic Industry Association, EPIA) daran, dass es wichtig sei, alle notwendigen staatlichen Fördermaßnahmen beizubehalten, um erneuerbare Energien kurz- und mittelfristig voll wettbewerbsfähig zu machen, insbesondere die Photovoltaik. Das Diskussionspapier der Kommission zur Energieversorgung 2020 beschreibt, welche Strategien die Politik in Europa verfolgen soll, um die für 2020 gesteckten Energieziele zu erreichen und den Boden für eine Energiepolitik nach 2020 zu bereiten.

EPIA-Präsident Ingmar Wilhelm fordert verlässliche Regeln in allen EU-Staaten
Während EPIA die Bedeutung eines gut funktionierenden europäischen Binnenmarktes anerkennt, warnt der Verband die Kommission davor, die Diskussion über den Handel mit erneuerbaren Energien neu zu entfachen, die noch aus der Zeit stammt, als die EU-Richtlinien für erneuerbare Energien festgelegt wurden: Ein freier Energiemarkt werde eher mit konkreten Schritten erreicht, wie beispielsweise der Entwicklung von Regelungen für die Stromnetze. Dies sei besser, als erneut über einen gesamteuropäischen Handel mit erneuerbaren Energien zu diskutieren, betont EPIA. In Bezug auf die Idee der europäischen Kommission, nationale Einspeisevergütungen anzugleichen, sagte EPIA-Präsident Ingmar Wilhelm: "Eine Angleichung der Einspeisevergütungen innerhalb Europas schafft weitere bürokratische Hürden, statt Kosten zu sparen. Wir sollten uns darauf konzentrieren, in jeder Region Europas die besten natürlichen Energiequellen zu nutzen und verlässliche Regeln unter EU-Mitgliedsstaaten sicherzustellen. Das wird dazu führen, dass erneuerbare Energien, insbesondere die Photovoltaik, Millionen EU-Bürger effizient und marktorientiert mit Energie versorgen."
"EPIA begrüßt, dass das sich Papier sich auf Auswirkungen von Kürzungen bestehender Vergütungssätze auf das Vertrauen von Anlegern bezieht", sagte EPIA-Generalsekretär Adel El Gammal. "Diese Warnung der Kommission kam genau einen Tag nachdem das tschechische Parlament beschlossen hatte, festgesetzte Einspeisevergütungen für genehmigte Photovoltaik-Anlagen rückwirkend zu kürzen. Damit wurden Investoren äußerst verunsichert und weitere Photovoltaik-Projekte in Tschechien gefährdet", fügte er hinzu.
Der Industrieverband hält auch für wichtig, dass Netzinfrastruktur und Energiespeicherkapazitäten ausgebaut werden, um dem wachsenden Anteil an erneuerbaren Energien gerecht zu werden, wie in dem Kommunikationspapier dargestellt. Und schließlich teil EPIA das Bekenntnis der Kommission zur stärkeren Unterstützung der Technologie-Fahrpläne der europäischen Industrie und Verbände. Diese würden schließlich die im letzten Juni im Rahmen des EC SET-Plans gegründete Solarindustrie-Initiative (Solar Europe Industry Initiative) weiter etablieren.

19.11.2010 | Quelle: EPIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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