IMS Research warnt die Photovoltaik-Industrie: Gewinne sind wichtiger als hoher Produktionsausstoß

Obwohl bei Photovoltaik-Modulen 2011 höhere Verkaufszahlen erwartet werden, könnte ein schneller Preisverfall nächstes Jahr die Erlöse drücken, so die neueste Analyse des Marktforschungsunternehmens IMS Research (Wellingborough, U.K.)

. Eine detaillierte Analyse der Branche habe gezeigt, dass die Branchenumsätze in den vergangenen zwei Jahren trotz gestiegenem Absatz von Modulen (in MW) um durchschnittlich 60 % nur um etwa 13% gestiegen sind. Da die Branche einer Phase sinkender Nachfrage und Preise entgegensehe, müssten sich die Hersteller auf höhere Erlöse und Gewinne konzentrieren, und nicht nur darauf, wer die meisten Megawatt verkauft, betont IMS Research.

Solarmodul-Umsätze sollen 2011 um weniger als 20% steigen
Laut der IMS Research-Prognose werden 2010 über 65 % mehr Photovoltaik-Module verkauft, insgesamt mehr als 16 Gigawatt (GW). Die Kürzung der Solarstrom-Einspeisevergütung in Deutschland, dem Photovoltaik-Weltmarktführer, sowie eine Korrektur der Nachfrage im Vergleich zu 2010 werden jedoch die Umsätze dämpfen. IMS Research erwartet, dass die Solarmodul-Umsätze 2011 um weniger als 20 % steigen. Dieses verlangsamte Wachstum zusammen mit sinkenden Preisen bedeute, dass die Gewinne 2011 zurückgehen, je nachdem, wie stark der Rückgang in der ersten Jahreshälfte ist, betont das Marktforschungsunternehmen.

Fokus auf MW und GW ist ein gefährlicher Trend
"Die Photovoltaik-Branche befindet sich derzeit auf Grund der starken Nachfrage aus allen Bereichen des Marktes in einer Phase sehr starken Wachstums", kommentierte Sam Wilkinson, Photovoltaik-Analyst bei IMS Research. "Die Branche hat jedoch die gefährliche Tendenz, sich nur auf MW und GW, Leistung und Verkaufsvolumina, zu konzentrieren statt auf Erlöse und Gewinne. Sinkende Preise auf Grund gekürzter Einspeisevergütungen und immer mehr Konkurrenz auf dem Markt bedeuten, dass die Gewinnaussichten sich anders entwickeln als der Solarmodul-Markt, der an Volumen zulegt."
"In der Tat ist 2011 nicht das einzige Jahr, in dem sich der Markt so verhält. Auch in der zweiten Jahreshälfte 2009 wurden sehr viele Module verkauft, die Gesamtlieferungen wuchsen um über 50 % (in MW). Dennoch hat der rasche Preisverfall über einen Großteil des Jahres hinweg dafür gesorgt, dass die Gewinne in der Branche zurückgegangen sind", erinnert IMS Research. Während der PV-Markt oberflächlich betrachtet floriere, sei ein näherer Blick auf die Endergebnisse weit weniger beeindruckend.
Weitere Informationen: www.PVMarketResearch.com

19.11.2010 | Quelle: IMS Research; Foto: Renewables Academy AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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