iSuppli: Mooresches Gesetz gilt auch im Photovoltaik-Markt; Umsatz mit Systemen zum Management von Solarstromanlagen auf Modulebene soll in den nächsten Jahren explodieren

Da

so genannte Module Level Power Management-Anlagen (MLPM) die positive Dynamik des Mooreschen Gesetzes (Moore’s Law) auch im Solarmarkt entfalten, werden die MPLM-Verkaufszahlen in den nächsten Jahren voraussichtlich weltweit explodieren, berichtet das Marktforschungsunternehmen iSuppli (El Segundo, Kalifornien, USA). iSupppli erwartet, dass die die Kapazität der installierten MLPM-Wechselrichtersysteme 2014 weltweit 7,8 Gigawatt (GW) erreicht; Das bedeute eine enorme jährliche Wachstumsrate von 204,3 Prozent im Vergleich zu nur 30 Megawatt (MW) im Jahr 2009. Moore’s Law besagt, dass sich die Komplexität integrierter Schaltkreise mit minimalen Komponentenkosten regelmäßig verdoppelt. "Das Silicon-Valley-Mantra ‚kleiner, schneller, billiger‘ galt bis vor Kurzem noch nicht für den Photovoltaik-Markt. Jetzt aber, da MLPM-Systeme auch für Solarstromanlagen eingesetzt werden, sehr wohl“, kommentiert Greg Sheppard, Forschungschef bei iSuppli. "Microchips werden billiger, indem sie kleiner und schneller werden. Photovoltaik-Anlagen dagegen haben das "billiger" in der Vergangenheit dadurch erreicht, dass sie auf drei wirkungsvolle Aspekte der Solartechnik gesetzt haben: effiziente Energieumwandlung, effiziente Herstellungsmethoden und effizienten Materialverbrauch. Mit dem Einsatz von MLPM-Systemen gelten nun aber auch die Mooreschen Gesetze."

Mehr Solarstrom-Ertrag pro Modul
MLPM-Systeme werden immer beliebter, da sie eine höhere Energieausbeute jedes einzelnen Photovoltaik-Moduls – anstelle ganzer Modulstränge – ermöglichen. Je nachdem, wie die Installation durchgeführt wurde (beispielsweise bei Verschattung), können MLPM-Lösungen im Laufe eines Jahres zwischen drei und 20 Prozent mehr Solarstrom aus der Anlage herausholen. Und obwohl sie wesentlich mehr pro Watt kosten als herkömmliche Wechselrichter, schließe sich diese Lücke schnell, betont iSuppli.
Mikro-Wechselrichter erfüllen die gleichen allgemeinen Funktionen wie herkömmliche Wechselrichter, arbeiten aber auf Basis einzelner Module, und nicht kompletter Modulstränge. Herkömmliche Systeme zur Anlagenoptimierung berechnen das Maximum Power Point Tracking (MPPT) und werden oft in Verbindung mit einem Strangwechselrichter verwendet, der dadurch verbilligt wurde, dass er ohne MPPT-Funktion hergestellt wurde.

Billigere und immer leistungsfähigere Mikrochips senken die Systemkosten
In MLPM-Anlagen werden zwar mehr Chips verwendet als in gewöhnlichen Wechselrichtern, doch die Kosten können dennoch gesenkt werden, weil die integrierten Schaltkreise vom beständigen Fortschritt der Chip-Produktion profitieren. So gennannte Mikro-Wechselrichter werden auch mit neuesten Halbleiter-Technologien hergestellt, wie beispielsweise Galliumnitrid (GaN)-Komponenten. Der Einsatz von Mikrochips ermöglicht MLPM-Herstellern zudem, wesentlich längere Garantiezeiten zu gewähren als für herkömmliche Wechselrichter (15 Jahre und länger), was auch besser zu der Amortisationszeit von Photovoltaik-Anlagen passt.

Mikrowechselrichter für private Solarstromanlagen
Laut iSupppli werden in den USA besonders für Photovoltaik-Anlagen auf Privathäusern immer mehr Mikrowechselrichter eingesetzt, weil sie es einfacher machen, eine PV-Anlage für ein bestimmtes Dach zu auszulegen. Dadurch entstand ein interessanter Interims-Markt für Optimierer: sie sollen die Energieausbeute bereits installierter Module erhöhen, die weniger als die garantierte Leistung erbringen. Optimierer werden aber auch eingesetzt, um so genannte Smart Panels zu bauen, eine Möglichkeit für die Hersteller, den Solarstromertrag pro Modul zu steigern.
iSuppli geht davon aus, dass herkömmliche Zentral- und Strangwechselrichter nach wie vor in vielen Regionen und für viele Anlagen bevorzugt werden, speziell im Kraftwerksmaßstab. MLPM-Lösungen jedoch würden im übrigen Photovoltaik-Markt erhebliche Anteile gewinnen. Mehr über den Wechselrichter-Markt mit einem Spezialbericht von Sheppard zum Thema unter: PV Inverters: Finding the New Competitive Advantage.

24.11.2010 | Quelle: iSuppli | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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