Europäisches Parlament stimmt Revision der Elektronikschrott-Richtlinie zu; Ausnahmeregelung für Photovoltaik-Anlagen bleibt bestehen; Erfolg für CdTe-Modulhersteller

Die Calyxo GmbH (Bitterfeld-Wolfen), Hersteller von Dünnschicht-Photovoltaik-Modulen auf Basis von Cadmiumtellurid, begrüßt in einer ersten Stellungnahme die am 24.11.2010 vom Europäischen Parlament in erster Lesung bestätigte Einigung von Rat, Kommission und Parlament hinsichtlich der Neufassung der Elektronikschrottrichtlinie (RoHS-Richtlinie), die vom Ministerrat aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr bestätigt werde. Photovoltaik-Anlagen, neben anderen Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen, bleiben demnach auch in Zukunft vom Anwendungsbereich dieser Richtlinie ausgeschlossen. Die Entscheidung der EU bedeutet, dass auch First Solar (Tempe, Arizona, USA), der weltweit führende Dünnschicht-Hersteller, weiterhin Cadmiumtellurid (CdTe) in seinen Modulen einsetzen kann.

Im Vorfeld der Entscheidung hatte der deutsche Wettbewerber SolarWorld AG (Bonn), Produzent von siliziumbasierten Photovoltaik-Modulen, ein Verbot des giftigen Metalls Cadmiumtellurid gefordert.

Dünnschicht-Produzenten setzen auf Rücknahme und Recycling
Die große Mehrheit der Parlamentarier sei der Argumentation gefolgt, dass die Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen eher mit den herkömmlichen Energieerzeugungstechnologien vergleichen sind, und nicht in eine Kategorie mit Toastern, Kühlschränken und anderen Haushaltselektronik fallen, betont Dünnschicht-Produzent Calyxo. "Mit unserem geschlossenem, vorfinanzierten Lebenszyklusmanagement welches Rücknahme und Recycling unserer Module in Zukunft sicherstellen wird und das im Rahmen von PV CYCLE durch die große Mehrheit der Photovoltaik-Produzenten ebenfalls angestrebt wird, stellen wir sicher, dass fachmännisch deinstallierte PV-Module nicht im Elektronikschrott landen werden", heißt es in der Calyxo-Pressemitteilung.
First Solar war das branchenweit erste Photovoltaik-Unternehmen, das ein solches Rücknahme- und Recyclingprogramm für beschädigte und ausgediente Module anbietet. Die Module von First Solar unterliegen einem so genannten Lebenszyklus-Management, das für den Besitzer die vorfinanzierte Rücknahme und das Recycling sicher stellt.

Sharp garantiert Konformität seiner Dünnschicht-Solarmodule mit EU-Richtlinie
Als einer der weltweit führenden Hersteller von Solarstrommodulen setzt sich Sharp aktiv für die Reduzierung umweltschädlicher Stoffe in der Solar-Industrie ein. Auch ohne entsprechende politische Vorgaben erfüllen ab sofort alle Sharp Photovoltaik-Module der NA-Serie die europäische RoHS-Richtlinie Nr. 2002/95/EG, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. In der Solar-Sparte setze Sharp die Regularien nun auf freiwilliger Basis um: Alle Produkte der Dünnschichtserie erfüllen die RoHS-Kriterien. Bis Anfang 2012 sollen auch Sharps kristalline Photovoltaik-Module der Richtlinie entsprechen.

Effiziente Dünnschichtmodule ohne Schwermetalle

Sharp entwickelt bereits seit 1980 die Ressourcen schonende Silizium-Dünnschichttechnologie, die ohne umweltbelastende Materialien auskommt. "Mit unserem Umweltengagement wollen wir weltweit eine Vorbildfunktion einnehmen", so Peter Thiele, Executive Vice President Sharp Energy Solution Europe (SESE). "Bezogen auf unsere Solaraktivitäten bedeutet das nicht nur, dass wir die Nutzung der Solarenergie weltweit stark vorantreiben. Ebenso müssen die Produkte selbst hohe Umweltstandards erfüllen. Wenn effiziente Dünnschichtmodule ohne Schwermetalle produziert werden können, ist es für uns selbstverständlich, das auch zu tun."
Die Erfüllung der RoHS Kriterien bei der Dünnschicht-Serie ist für Sharp ein wichtiger Schritt mit Signalwirkung: "Damit beweisen wir, dass die effiziente und kostengünstige Produktion von PV-Modulen auf umweltfreundlicher Basis möglich ist", so Peter Thiele weiter. "Je stärker wir die Solartechnologie etablieren und je mehr Solaranlagen weltweit installiert werden, umso intensiver muss sich die Branche für die Umweltverträglichkeit jedes einzelnen Moduls einsetzen."
Die Vermeidung gefährlicher Materialien ist bei Sharp fest in die Umweltstrategie des Unternehmens eingebunden: Auf dem Weg zur "Environmentally Advanced Company" hat Sharp Umweltschutz und Nachhaltigkeit fest in die Unternehmensziele verankert. Die "Super Green Strategy" umfasst die Herstellung von Energie sparenden und Energie erzeugenden Produkten in ökologisch fortschrittlichen Fabriken sowie ein verantwortungsbewusstes Recycling. Die Ergebnisse und Ziele des umweltstrategischen Handelns veröffentlicht Sharp in einem jährlichen Environmental and Social Report: http://www.sharp-world.com/corporate/eco/csr_report/index.html  
25.11.2010 | Quelle: Calyxo GmbH; SHARP; Fist Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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