Photovoltaik in der Schweiz: Einspeisevergütung für Solarstrom sinkt, „Deckel“ wird angehoben

Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) für Solarstrom in der Schweiz sinkt zum 1. Januar 2011 um 18 %. Gleichzeitig kann der Anteil des Solarstroms am KEV-Fördertopf ("Solar-Deckel") von bisher 5 % auf 10 % erhöht werden. Dies hat der Bundesrat am 10.12.2010 entschieden und in seiner Sitzung eine entsprechende Revision der Energieverordnung verabschiedet. Grund dafür seien die deutlich gesunkenen Kosten für Photovoltaik-Anlagen.

Durch Effizienzsteigerungen bei der Fertigung und Skaleneffekte durch die Massenproduktion von Solarmodulen seien die Preise für Photovoltaik-Anlagen deutlich stärker gesunken als bei der Einführung der KEV Anfang 2009 angenommen, heißt es in der Pressemitteilung des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation.

Anteil der Photovoltaik-Förderung wird verdoppelt
Diese Preisvorteile müssten bei der Festlegung der Einspeisevergütung berücksichtigt werden, da die Anlagenbetreiber sonst zu hohe Renditen erzielen würden. Bereits zum 1. Januar 2010 hatte das UVEK die Vergütungssätze für Solarstrom um 18 % reduziert. Die Marktpreise für Photovoltaik-Module seien in diesem Jahr jedoch weiter gefallen. Durch die am 10.12.2010 beschlossene erneute Kürzung um durchschnittlich 18 % sinken die ungedeckten Kosten für Solarstrom – das sind die Mehrkosten, die über dem generellen Strom-Marktpreis liegen – unter 50 Rappen pro Kilowattstunde. Gemäß Energiegesetz steigt damit der maximale Anteil der Photovoltaik am KEV-Fördertopf ("Deckel") von bisher 5 % auf 10 %, so dass anstelle der bisherigen Zubauleistung von bisher total rund 30 Megawatt (MW) ab 2011 jährlich Solarstromanlagen mit einer Leistung von insgesamt 50-70 MW freigegeben werden können. Dadurch kann die Warteliste der angemeldeten Projekte voraussichtlich bis 2013 abgebaut werden (2011: Alle zum 1./2. Mai 2008 angemeldeten Anlagen auf der Warteliste. Restliche Anlagen anschließend bis 2013).

0,078 % Solarstrom im Netz
Unternehmen und Verbände der schweizerischen Solarbranche wurden vom UVEK zur Senkung angehört und begrüßen diese, da der Solarstrom dadurch einen größeren Anteil der KEV-Mittel erhält und somit mehr Anlagen von der Einspeisevergütung profitieren können. 2009 trug Solarstrom mit 0,078 % zur gesamten inländischen Stromproduktion bei. Derzeit speisen im Rahmen der KEV 1.600 Photovoltaik-Anlagen Solarstrom ins Netz der Schweiz ein, weitere 56 Anlagen haben einen positiven Bescheid und sind in Planung oder im Bau, 7.033 Anlagenprojekte stehen auf der Warteliste.

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
13.12.2010 | Quelle: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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