Bundesverband Solarwirtschaft: Senkung der marktwachstumsabhängigen Solarstrom-Vergütung kann unter Umständen auf Mitte 2011 vorgezogen werden

Die Photovoltaik hat dank des technischen Fortschritts und durch Mengeneffekte eine Kostensenkung und ein Marktwachstum erreicht, das in diesem Ausmaß nicht vorhergesehen wurde. Das erklärt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) in einer Stellungnahme zur aktuellen Diskussion über weitere Kürzungen der Solarstrom-Einspeisevergütung. Der BSW-Solar hat im Herbst 2010 den "Wegweiser Solarwirtschaft" vorgestellt, eine Studie von Roland Berger und prognos. Die Studie zeige, dass es richtig sei, an einem dynamischen Instrument zur Anpassung der Solarstromförderung festzuhalten. Ein erneuter, starker Marktzuwachs 2011 eröffne die Möglichkeit einer Vorziehung (keiner Zusatzabsenkung) eines Teils der marktwachstumsabhängigen Degression vom 1.1.2012 auf Mitte des Jahres 2011.

Keine vorgezogene Senkung der Vergütung bei abkühlendem Markt
"Eine zusätzliche, fixe Absenkung lehnen wir hingegen ebenso ab wie einen festen Deckel für den Markt", betont ein BSW-Solar-Sprecher. Der große Vorteil der vom Zubau abhängigen Degression sei es, auf eine Marktentwicklung in beide Richtungen reagieren und somit die Förderung eng an der Leistungsfähigkeit der Photovoltaik-Branche ausrichten zu können. Wenn die Erwartung zutreffe, dass sich der PV-Binnenmarkt im kommenden Jahr abkühlt, würde es zu keiner vorgezogenen Senkung der Vergütung kommen.

3 bis 5 GW jährlicher Zubau angestrebt
Würde jedoch im Frühjahr 2011 erkennbar werden, dass sich der Markt deutlich über die angestrebte Zielgröße hinaus entwickelt, könnten Teile der marktzubauabhängigen Degressionsstufen des Jahres 2012 in den Sommer 2011 vorgezogen werden, so der Solar-Verband. Mittelfristiges Branchenziel sei es, in den nächsten Jahren ein durchschnittliches jährliches Marktwachstum von 3 bis 5 Gigawatt (GW) zu ermöglichen.

Branchenziel: 10 Prozent Solarstrom bis 2010
Diese Größenordnung nimmt laut BSW-Solar auf die technische Machbarkeit ebenso Rücksicht wie auf die unverzichtbare gesellschaftliche und politische Akzeptanz. Die Branche strebe an, den Anteil der Photovoltaik an der deutschen Stromversorgung von derzeit zwei Prozent bis zum Jahr 2020 auf rund 10 Prozent anzuheben, in Übereinstimmung mit der Prognose der Bundesregierung aus dem Nationalen Aktionsplan. "Nach Berechnungen von Roland Berger zahlen sich die dafür notwendigen Investitionen volkswirtschaftlich aus und sind mit einer Anschubfinanzierung mittels einer Strompreisumlage in Höhe von rund zwei Cent je Kilowattstunde darstellbar", so der Verband.

11.01.2011 | Quelle: BSW-Solar; Foto: SMA Technologie AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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