Strom aus der Wüste: Brüderle hält europäische Lösung bei Desertec für erforderlich

"Große Gemeinschaftsprojekte wie das Wüstenstromvorhaben Desertec können eine langfristige wirtschaftliche Perspektive für die Menschen Nordafrikas bieten", erklärte der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle, anlässlich des Parlamentarischen Abends der Desertec-Industrieinitiative, Dii GmbH, am 10. Februar in Berlin.


"Wir beobachten die Situation in der Region sehr genau und wünschen uns, dass sich die Länder für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte öffnen. Politische Stabilität ist ein wichtiger Garant für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung", so der Minister.

Bundesregierung kann Türen öffnen; Unternehmen müssen mit konkreten Konzepten und Business-Plänen selbst vorangehen
Zur Rolle der Bundesregierung führte Brüderle aus: "Die Bundesregierung kann das ehrgeizige Projekt in Gesprächen unterstützen und manche Türen öffnen. Entschlossen vorangehen mit konkreten Konzepten und Business-Plänen müssen die beteiligten Unternehmen aber selber. Für die Finanzierung brauchen wir eine intelligente, europäische Lösung. Denn es kann nicht sein, dass der Wüstenstrom nach Italien oder Spanien exportiert wird und der deutsche Stromverbraucher dafür zahlen muss."

Erste Projekte sollen in Marokko verwirklicht werden
Nach gegenwärtigen Überlegungen der Desertec-Industrieinitiative sollen in Marokko die ersten Projekte verwirklicht werden. Die Bundesregierung plant, flankierend eine umfassende Energiepartnerschaft mit Marokko einzugehen. Damit soll der nordafrikanische Markt für deutsche Unternehmen, auch über die Desertec-Gesellschafter hinaus, geöffnet werden.
Bundeswirtschaftsminister Brüderle zeigte sich zuversichtlich, dass Desertec realisiert werden kann: "Wenn wir national und international zusammenarbeiten, können wir es schaffen. Die Dii und ihre Mitgliedsunternehmen sind jetzt gefordert, ihr Engagement mit konkreten Vorschlägen unter Beweis zu stellen. Die Weichen für die Energieversorgung der Zukunft werden heute gestellt. Nur wenn jetzt gehandelt wird, kommt der Strom aus der Wüste rechtzeitig im Zeitalter der regenerativen Energien in Europa an."

11.02.2011 | Quelle: BMWi; Bild: Desertec Foundation | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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