Umbau des Energiesystems: Wissenschaft im Dialog mit Politik und Medien

Am 24. Februar 2011 wollen Wissenschaftler in Berlin in den Dialog mit Politikern und Medienvertretern zum Umbau des Energiesystems treten. Vorgestellt werden in Vorträgen überwiegend Beiträge aus der Chemie, über die die Teilnehmer des Workshops direkt im Anschluss und in einer abschließenden Podiumsdiskussion debattieren können. Diskutiert werden Szenarien für den Ausbau erneuerbarer Energien, die Folgen der Biomassenutzung, Vorschläge zur nuklearen Entsorgung, Fragen und Antworten zur Energiespeicherung sowie Weiterentwicklungen in der Photovoltaik und bei Leuchtmitteln.

Der Workshop "Umbau des Energiesystems" wird von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) im Rahmen des Internationalen Jahrs der Chemie veranstaltet.

Erneuerbaren Energien sparen gegenüber der Weiterführung einer fossilen Energieversorgung rund 670 Milliarden Euro
Einige Szenarien für den Ausbau erneuerbarer Energien stellt Dr.-Ing. Thomas Pregger vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart vor, wobei er auf die Strom- und Wärmeversorgung sowie den Kraftstoffbedarf eingeht. Betrachtet werden u.a. die Entwicklung der Elektromobilität, der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, die Begrenzung der Biomassenutzung und übergeordnete Ziele zum Klimaschutz. "Langfristig bis zum Jahr 2050, so wird geschätzt, wird die Versorgung mit erneuerbaren Energien der Volkswirtschaft in Deutschland rund 670 Milliarden Euro gegenüber der Weiterführung einer fossilen Energieversorgung einsparen", sagte Pregger im Vorfeld.

Chemische Energiespeicher, Organische Photovoltaik und das "Licht der Zukunft"
Eine weitere große Herausforderung für Chemiker ist die Energiespeicherung. Professor Dr. Ferdi Schüth, Direktor am Max-Planck- Institut für Kohlenforschung, Mülheim/Ruhr, wägt das Für und Wider verschiedener chemischer Energiespeicher ab, zu denen beispielsweise Wasserstoff oder Methanol zählen. Die Energiespeicherung im Stromnetz ist hingegen Thema des Vortrags von Dipl.-Ing. Günther Huber, BASF SE, Ludwigshafen. Mit den Themen "Sonnige Zeiten für die Organische Photovoltaik" und "Das Licht der Zukunft", vorgestellt von Professor Dr. Peter Bäuerle, Universität Ulm, bzw. Professor Dr. Claudia Wickleder, Universität Siegen, geht der informative Vortragsteil des Workshops zu Ende. Die Podiumsdiskussion mit Politikern, Journalisten und Wissenschaftlern, moderiert von Dorothee Menhart von der Initiative Wissenschaft im Dialog, wird die Aspekte der Vorträge von unterschiedlichen Standpunkten aus beleuchten.
Die Veranstaltung im Magnus-Haus am Kupfergraben wird um 13 Uhr vom GDCh- Präsidenten, Professor Dr. Michael Dröscher, eröffnet. Durch das Programm, das gegen 18 Uhr in ein Get-Together mündet, führt Dr. Sigmar Bräuninger, BASF SE, Ludwigshafen, der Vorsitzender der GDCh-Arbeitsgemeinschaft Chemie und Energie ist.

17.02.2011 | Quelle: Gesellschaft Deutscher Chemiker | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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