TÜV Rheinland bietet neue Prüfung von flexiblen Folien für Photovoltaik-Module; Verbundfolie von Isovoltaic erfolgreich zertifiziert

Die Photovoltaik-Experten von TÜV Rheinland haben erstmalig eine Rückseitenfolie für Photovoltaik-Module nach einem neuartigen Prüfverfahren zertifiziert: Die Folientypen AAA 3554, APA 3552, TPA 3570 und FPA 3572  der österreichischen Isovoltaic AG bestanden das umfassende, über mehrere Monate laufende Testverfahren und führen jetzt das TÜVdotCOM-Prüfzeichen des TÜV Rheinland.

Entwicklung eigener Prüfanforderungen in Anlehnung an die gängigen Normen
"In den zurückliegenden Jahren haben Hersteller von Verbundfolien vermehrt Produkte für die Photovoltaik-Industrie auf den Markt gebracht. Zur Prüfung von solchen Rückseitenfolien gibt es keine international gültige Norm. Deshalb wurden in den vergangenen 18 Monaten solche Prüfanforderungen in einem Expertenteam von Werkstoffprüfern, Produktprüfern und Photovoltaik-Fachleuten beim TÜV Rheinland zusammengestellt", so Jörg Althaus, Geschäftsfeldleiter für die Qualifizierung von Photovoltaik-Modulen bei TÜV Rheinland.

Thermische Belastungstests und weitere mechanische sowie elektrische Prüfungen
An Rückwandlaminate von Modulen seien zahlreiche Qualitätsanforderungen zu stellen, die sich aus internationalen Normen ableiten lassen. Dazu zählt insbesondere die Sicherheitsqualifizierung von Modulen nach IEC 61730 sowie die Bauartprüfungen gemäß IEC 61215 beziehungsweise IEC 61646 (für Dünnschichtmodule). Ein internationales Expertenteam arbeitet derweil an einer harmonisierten Norm, bei der der TÜV Rheinland sich entsprechend einbringt.
Die Anforderungen des TÜV Rheinland für Rückseitenfolien von PV-Modulen umfassen thermische Belastungstests und weitere mechanische sowie elektrische Prüfungen. Die Norm für die Sicherheitsqualifizierung von PV-Modulen fordert einen relativen Temperaturindex. Hierbei werden Eigenschaften wie mechanische Festigkeit und elektrische Isolationsfähigkeit in einem Arrheniusplot extrapoliert um die Dauergebrauchstemperatur zu ermitteln. Die Bestimmung dieser Werte wird bereits seit langem durch TÜV Rheinland für Leitungen durchgeführt, jetzt auch für Front- und Rückwandlaminate von PV-Modulen.

Brandschutz und Witterungsbeständigkeit
Die Beständigkeit der Folien bei Brand wird über eine Flammausbreitungszahl nach ASTM E 162 bestimmt. Die Auswirkungen von UV-Strahlung und der Witterung wird nach den Vorgaben der ISO 4892-2 für die Alterung von Kunststoffen durch 1.500 Stunden dauernde Klimatests bestimmt. Hierbei werden die Folien mehreren Zyklen aus Besprühen mit Wasser und Trocknung durch eine Xenon-Lampe ausgesetzt und anschließend die Reißfestigkeit und Isolationsfestigkeit ermittelt. Hinzu kommt die Teilentladungsprüfung nach IEC 60664-1. Dieser Wert ist unter anderem maßgebend für die maximale Systemspannung eines PV-Moduls.
Mit der neuen Dienstleistung erweitert TÜV Rheinland sein umfassendes Prüfprogramm für die gesamte Solarbranche. Heute lassen weltweit 80 Prozent aller Hersteller von Photovoltaik-Modulen ihre Produkte in den sieben Laboratorien von TÜV Rheinland rund um den Globus prüfen, um internationale Marktzulassungen zu erhalten. Die insgesamt 180 Fachleute prüfen Module und Komponenten, entwickeln neue Testmethoden, arbeiten an Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Nutzung von Sonnenenergie mit und begleiten international den Aufbau von Solarkraftwerken.

10.03.2011 | Quelle: TÜV Rheinland | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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