BUND: Sicherheit der Bevölkerung ernst nehmen, heißt Atomkraftwerke abschalten; erneuerbare Energien brauchen keine Brücke

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert die Bundesregierung auf, aus der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima Konsequenzen für die deutschen Atomkraftwerke zu ziehen. BUND-Vorsitzender Hubert Weiger: "Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel AKWs auf den Prüfstand stellen will, muss das bedeuten, alle AkWs abzuschalten, die ältesten und gefährlichsten Anlagen sofort."

BUND-Vorsitzender Weiger: "Wer jetzt so weitermacht wie bisher und die Risiken bagatellisiert, handelt unverantwortlich und zynisch
Schon jetzt sei klar, dass es in allen deutschen Atomkraftwerken unlösbare Sicherheitsprobleme gäbe, betont der BUND. Insbesondere in den älteren Reaktoren führten Konstruktionsmängel und jahrelang ausgebliebene Nachrüstungen zu steigenden Risiken. Für wesentliche Konstruktionsmängel der alten Reaktoren wie veraltete Reaktorgebäude, Sicherheitsbehälter, Reaktordruckbehälter und Lagerbecken seien Nachrüstungen nicht möglich. "Wer nach einem solch schwerwiegenden Störfall, wie er jetzt in Japan eingetreten ist, so weitermacht wie bisher und die Risiken bagatellisiert, der handelt unverantwortlich und zynisch", so der BUND-Vorsitzende Weiger.

Kritik an Bundeskanzlerin Merkel: Argument der Brückentechnologie führt die Bevölkerung hinters Licht.
Der BUND kritisierte die Äußerung von Bundeskanzlerin Merkel am 13.03.2011scharf, die Atomkraft sei für Deutschland eine wichtige Brückentechnologie. "Wer so argumentiert, der führt die Bevölkerung hinters Licht. Zwei AKWs, die in Brünsbüttel und Krümmel, stehen nach Störfällen seit Jahren still. Sechs alte AkWs laufen für den Stromexport. Diese acht Atomkraftwerke können und müssen sofort und endgültig vom Netz", sagte Weiger. "Die erneuerbaren Energien brauchen keine Brücke. Die Atomkraft passt nicht zum weiteren Ausbau von Sonne, Wind und Biomasse."

Mahnwachen in zahlreichen Städten
Der BUND kündigte an, den Druck auf die Politik weiter zu erhöhen. Bereits für den 14.03.2011 ruft der BUND dazu auf, sich an den in zahlreichen Städten in ganz Deutschland stattfindenden Mahnwachen zu beteiligen.
Eine Übersicht über die geplanten Mahnwachen ist veröffentlicht unter http://www.bund.net/bundnet/themen_und_projekte/atomkraft/aktiv_werden/mahnwache/

13.03.2011 | Quelle: BUND | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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