Biogas, Holzhackschnitzelkessel und Solarstrom: solarcomplex startet Bauarbeiten für das Bioenergiedorf Weiterdingen

Das regionale Bürgerunternehmen solarcomplex (Singen am Hohentwiel) hat mit den Bauarbeiten für sein nächstes Bioenergiedorf-Projekt in Weiterdingen (Landkreis Konstanz) begonnen. Bis September sollen ein rund sechs Kilomter langes Wärmenetz im Ort errichtet und über 120 Gebäude angeschlossen werden, darunter alle kommunalen. Außerdem entsteht am Ortsrand eine neue Heizzentrale, berichtet solarcomplex in einer Pressemitteilung.

Das Wärmenetz wird mit Abwärme einer ortsnahen Biogasanlage sowie zusätzlich mit Wärme aus einem Holzhackschnitzelkessel gespeist. Insgesamt sollen rund 400.000 Liter Heizöl durch heimische regenerative Energien ersetzt werden; Die damit verbundene CO2-Einsparung beträgt jährlich rund 1.200 Tonnen, heißt es in der Pressemitteilung.

Sauberer Strom aus Biogas- und Photovoltaikanlagen
Die Stromerzeugung der Biogasanlage von jährlich rund drei Millionen Kilowattstunden sei mehr als der Bedarfs des Ortes. Zusätzlich werde sauberer Strom aus zahlreichen Photovoltaik-Anlagen bereit gestellt. Auch auf der Heizzentrale von solarcomplex und einer angrenzenden Halle sollen rund 70 kW Photovoltaik-Leistung neu installiert werden. Das Investitionsvolumen von gut drei Millionen Euro wird laut solarcomplex zu rund drei Vierteln aus KfW-Darlehen finanziert, durchgeleitet über die Volksbank Konstanz-Radolfzell. Der Eigenkapital-Anteil von rund einem Viertel stamme aus Aktienkapital der solarcomplex AG.

Weitere Bioenergiedörfer in der Bodenseeregion
Das Unternehmen betreibt bereits große Nahwärmenetze in den Bioenergiedörfern Mauenheim (Lkr. Tuttlingen), Lippertsreute (Lkr. Bodenseekreis), Schlatt und Randegg (beide Lkr. Konstanz) sowie Lautenbach (Lkr. Sigmaringen). In Gailingen (Lkr. Konstanz) wird seit Herbst 2008 eine Reha-Klinik mit Wärme aus einem Biogas-BHKW versorgt. Neben den ökologischen Vorteilen haben diese Projekte auch einen hohen regionalwirtschaftlichen Wert, betont solarcomplex: Die Energiekosten seien zum Einen geringer als bisher, und sie fließen nicht mehr ab, sondern bleiben als Kaufkraft vor Ort. Die Bodenseeregion ist laut solarcomplex mit ihrer großen Zahl an Bioenergiedörfern bundesweit führend.

19.03.2011 | Quelle: solarcomplex AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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