Hintergrundpapier: Stromnetz kann und muss fit gemacht werden für Solar- und Windstrom

Der zielgerichtete Übergang zur regenerativen Stromversorgung erfordert neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien auch eine kontinuierliche Anpassung der Netzinfrastruktur. Doch am jahrelangen Investitionsstau beim Netzausbau droht sich nun der Systemkonflikt zwischen konventionellen und erneuerbaren Energien zu manifestieren, wie ein aktuelles Hintergrundpapier der Agentur für Erneuerbare Energien darlegt.

Das deutsche Stromnetz ist über Jahrzehnte für den Betrieb des konventionellen Kraftwerkparks optimiert worden und befindet sich nach wie vor zu großen Teilen im Besitz der Kraftwerksbetreiber. Während die Menge erneuerbaren Stroms im Netz planmäßig steigt, sei bislang die Stromproduktion der bestehenden Großkraftwerke oft nicht im vergleichbaren Umfang gedrosselt worden, so die Agentur für Erneuerbare Energien in einer Pressemitteilung. Dadurch komme es zunehmend zu Engpässen im Netz.

Netzinvestitionen sanken zwischen 1993 und 2003
Mit den erneuerbaren Energien sind neue Marktteilnehmer auf den Plan getreten, deren Strom laut Gesetz vorrangig eingespeist werden muss. Doch leider halte der Ausbau der Netzinfrastruktur nicht Schritt mit dem politisch und gesellschaftlich gewünschten Ausbau der Erneuerbaren Energien, kritisiert die Agentur für Erneuerbare Energien. Nach einem jahrelangen Rückgang der Netzinvestitionen zwischen 1993 und 2003 würden die Ausgaben der Netzbetreiber für neue Netzprojekte erst seit 2005 wieder langsam steigen.

Dezentrale Energieerzeugung, Netzoptimierung und -verstärkung können Kapazität der bestehenden Netze erhöhen und den Neubaubedarf senken
Die neue Publikation der Agentur für Erneuerbare Energien zeigt, dass eine Anpassung des Stromnetzes an den Wandel der Erzeugungsstrukturen unvermeidlich ist. Sie zeigt aber auch Lösungen auf, wie durch dezentrale Energieerzeugung oder durch Netzoptimierung und -verstärkung die Kapazität der bestehenden Netze erhöht und der Neubaubedarf reduziert werden kann. Das Stromnetz kann und muss fit gemacht werden für die Herausforderungen der regenerativen Energiezukunft, so das Fazit der Broschüre. Denn die Alternative wäre, neue konventionelle Großkraftwerke zu bauen. "Mit Blick auf Klima- und Umweltschutz, Akzeptanz und Kosten kann das jedoch keine ernsthafte Option sein", so die Agentur.

Hintergrundpapier im Internet
Das Hintergrundpapier "Erneuerbare im Netz – Die notwendige Anpassung der Versorgungsinfrastruktur" aus der Reihe Renews Spezial, Nr. 50, kann im Internet heruntergeladen werden unter http://www.unendlich-viel-energie.de/uploads/media/50_Renews_Spezial_Erneuerbare_im_Netz_online.pdf

23.03.2011 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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