Photovoltaik-Unternehmen relatio zu AKW-Abschaltungen und Wahlergebnissen: Stopp dem Solarboykott! Freiland-Solarstromanlagen am schnellsten realisierbar

"Der 'Ausstieg vom Ausstieg aus dem Atomausstieg' ist beschlossene Sache", stellt das Unternehmen relatio (Balingen) fest. Die aktuellen Wahlergebnisse hätten gezeigt, dass das Volk keine Atomkraft mehr will. Nun müssten die Stromerzeugungskapazitäten so schnell wie möglich durch erneuerbare Energien ersetzt werden. "Jeder ist dafür zuständig", sagt Unternehmer Bernd Bodmer, "Deutschland muss jetzt den energiewirtschaftlichen Wiederaufbau leisten." Baureife Photovoltaik-Projekte aus der Schublade könnten schon bald zur Sicherung der Stromversorgung beitragen.

Fertig geplante Solarparks auf Ackerflächen könnten schon bald ans Netz, wenn der Förderstopp aufgehoben wird
Durch fast zwei Jahre lange Rechtsunsicherheit in Folge der energiepolitischen Diskussion lägen viele Projekte für die Energiegewinnung aus regenerativen Quellen auf Eis, betont Bodmer. "Jetzt, nachdem feststeht, dass einige Atomkraftwerke sofort und andere später vom Netz gehen, könnten diese Projekte zu einem Rettungsanker werden: Photovoltaik-Freilandanlagen zum Beispiel sind eine gute Möglichkeit, zügig und rationell vergleichsweise große Kapazitäten für die solare Stromerzeugung zu bauen. Diese Kapazitäten schienen durch die Laufzeitverlängerung für deutsche AKW überflüssig", so Bodmer.
Wir wurden massiv ausgebremst, viele fertig geplante und entwickelte Projekte sind nicht mehr realisiert worden. Bei der Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wurde die Möglichkeit von Photovoltaik auf Ackerflächen gestrichen und die Förderung für alle Freiflächen drastisch gesenkt. Das habe das Aus für viele Projekte bedeutet, in die bereits viel Geld investiert worden sei. Die Ereignisse in Japan hätten nun bei vielen Pro-Atom-Politikern zu einem Umdenken geführt. Ein erneuter Atom-Ausstieg sei verkündet worden und plötzlich stehe Deutschland vor einer gigantischen Herausforderung: "Die verbummelten Jahre müssen wir jetzt im Turbo-Tempo aufholen", ist Solarunternehmer Bodmer sicher. Seine Branche könnte vor einem neuen Boom stehen und viele Arbeitsplätze schaffen, wenn die Politik diesmal richtig handle.
Die aktuelle energiewirtschaftliche Lage gleiche zwar einem Trümmerfeld, doch schon einmal sei ein solcher Zustand die Ausgangssituation für eine enorme Gemeinschaftsleistung der ganzen Nation gewesen und habe zum Wirtschaftswunder geführt. Daher ist Bodmer überzeugt: „Wir brauchen jetzt die Solidarität der ganzen Nation. Der Aufbau einer unabhängigen und sauberen Energieversorgung ist kein Kinderspiel. Dieser Kraftakt bedarf der Mithilfe aller.“
Die Reaktivierung von Flächen, die bereits für die solare Nutzung genehmigt und geplant sind, könnte ein wertvoller Beitrag sein. Davon gebe es einige, so dass kurzfristig eine beachtliche Leistung gebaut werden könne. Für zukunftsorientierte Investoren könnte das die große Chance sein.

Baureife Solar-Projekte in der Schublade
„Die Rahmenbedingungen dafür muss die Politik herstellen. Sie steht dafür in der Verantwortung. Schließlich hat sie die aktuelle Situation selbst herbeigeführt", betont Bodmer. Sein Unternehmen habe zahlreiche größere Freiflächenprojekte entwickelt. Der eine Teil sei trotz der kontraproduktiven politischen Debatte noch rechtzeitig ans Netz gegangen und produziere bereits erfolgreich umweltfreundlichen Solarstrom. Doch eine Anzahl von baufertigen Solarprojekten musste in die Schublade gelegt werden: In Külsheim (Tauberfranken) beispielsweise seien 25 Megawatt Peak (MWp) fertig genehmigt und entwickelt. Das Projekt sei nicht mehr realisiert worden, nachdem die Gültigkeit des EEG für Ackerflächen gestrichen wurde. In Dörlesberg bei Wertheim stünden sogar bereits 6 MWp fast fertig zur Verfügung, aber die Energieversorger wollten bisher den Strom außerhalb des EEG nicht abnehmen.
Die Kapazitäten der abgeschalteten Atomkraftwerke müssen ersetzt werden – am besten regenerativ, ist der Solarunternehmer überzeugt. Energieversorger – egal ob groß oder klein – sollten ihre Hemmungen ablegen und in solche Projekte investieren. Von der Netzparität sei man ohnehin nicht mehr weit entfernt. Sie gilt als erreicht, wenn aus Sicht des Energieverbrauchers selbst produzierter Solarstrom gleich viel kostet wie beim Einkauf von einem Netzbetreiber.

29.03.2011 | Quelle: relatio Unternehmensgruppe | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen