ContiTech Round Table auf der Hannover Messe 2011: Solarthermie-Experten diskutieren über Solarwärme-Potenziale im Endverbrauchermarkt sowie in Industrie und Gewerbe

Jedes Jahr liefert die unerschöpfliche Energiequelle Sonne tausendfach mehr Energie als die Weltbevölkerung verbraucht. Zum Nulltarif. Angesichts dieses Potenzials ist die Solarthermie ein Wachstumsmarkt, der lange noch nicht an seine Grenzen stößt.

Die Beweggründe und der Nutzen sind klar: langfristig kalkulierbare Energiepreise, das Bewusstsein um umweltfreundlichere Energieformen und schwindende fossile Ressourcen haben den Weg für neue Energiekonzepte geebnet, betont die ContiTech AG in einer Pressemitteilung.

Solarthermische Kollektoren liefern Energie für industrielle Prozesse
„Auf Wohnanlagen haben sich Solaranlagen zur Wärmegewinnung schon längst bewährt, nun erweisen sich solarthermische Kollektoren zunehmend auch als attraktive Energiequelle für Prozesse in Industriebetrieben“, stellte Professor Klaus Vajen von der Universität Kassel im Rahmen seines Impulsvortrages fest.
Gemeinsam mit Claudius Wilhelms, Geschäftsführer bei FSAVE und Entwicklungspartner von ContiTech, sowie Alexander Papadimitriou, Segmentleiter ContiTech und Experte für elastomere Hightech-Stoffe, diskutiert Deutschlands führender Solarthermie-Experte über Potenziale und notwendige Technologien für die Wärmeversorgung aus Sonnenenergie.

Höhere Solar-Beiträge, größere Speicher
Gefragt nach den wichtigsten Trends im Privatsektor zeichnete der Wissenschaftler ein klares Bild: „Im Endverbrauchermarkt geht es heute vor allem darum, größere Anlagen mit höheren Solar-Beiträgen zu installieren. Dies erfordert dann auch größere Speicher. Kollektoren sind technologisch heute schon sehr nahe am Leistungsmaximum. Die klassischen Stahlspeicher fassen in der Regel gerade einmal 1.000 Liter, denn größere Anlagen passen nicht mehr durch Türen oder schmale Kellertreppen hinunter.“
Bislang gab es keine technisch zufriedenstellende Lösung für dieses Problem. So konnten viele Privatverbraucher die Möglichkeiten der Solarthermie nicht effektiv nutzen, obwohl das Interesse groß ist.

Solar-Tank FLEXSAVE eröffnet neue Speicherdimensionen
„Mit dem flexiblen Solar-Tank, FLEXSAVE Duo, einer Gemeinschaftsentwicklung mit ContiTech ist nun ein serienreifes Produkt auf dem Markt, das diese neuen Speicherdimensionen eröffnet“, stellte Claudius Wilhelms von FSAVE heraus.
Der Geschäftsführer ist Absolvent der Universität Kassel und forscht seit einigen Jahren intensiv an neuen Speichertechnologien. „Es ging darum, den aus Einzelteilen zusammengesetzten Wärmespeicher mit einem flexiblen, wasserdampfdichten Tank auszurüsten“, erläuterte Alexander Papadimitriou die Herausforderungen an ContiTech Elastomer Coatings, den Spezialisten für elastomere Hightech-Stoffe.
Dies ist dank einer intensiven Zusammenarbeit der Entwicklungspartner und der besonderen Materialkompetenz der ContiTech Experten gelungen. „Die Resonanz ist groß“, freute sich Claudius Wilhelms, „und da der Wärmespeicher kompakt zu verstauen und einfach zu installieren ist, stoßen wir insbesondere bei Installateuren auf großes Interesse. Es liegen schon einige Anfragen für Exklusivvermarktungen vor.“

Nachhaltige Wärmeversorgung von Industriebetrieben mit thermischer Solarenergie
Doch nicht nur bei der privaten Wärmeversorgung sind Solaranlagen auf Erfolgskurs. „Auch für die nachhaltige Wärmeversorgung von Industriebetrieben stellt die Kombination von Energieeffizienzmaßnahmen und thermischer Solarenergie eine aussichtsreiche Lösung dar“, verdeutlichte Professor Vajen, der mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern mehrere Pilotprojekte betreut.
„Hier stehen wir zwar noch am Anfang des Weges, doch unsere Forschungsprojekte zeigen die erfolgsversprechenden Möglichkeiten, Prozesswärme emissionsfrei und zu vorhersehbaren Kosten solarthermisch bereitzustellen.“

Solarthermieanlagen hervorragend geeignet für Prozesse mit einem konstanten Wärmebedarf unter 100 °C
Der Bedarf hierfür ist allein in der deutschen Industrie enorm: Fast 70 Prozent der eingesetzten Energie fließt in die Bereitstellung von Wärme und erreicht damit einen Wert, der nahezu dem gesamten Stromverbrauch in Deutschland entspricht. Für eine große Zahl von Prozessen eignet sich der Einsatz von Solaranlagen hervorragend. Insbesondere für solche mit einem konstanten Wärmebedarf unter 100 °C wie Reinigungs-, Wasch- oder Trocknungsprozesse oder zur Vorerwärmung von Wasser.
Weiterentwickelte Komponenten ermöglichen inzwischen Temperaturen von bis zu 150 °C. "Das Thema Solarthermie ist selbst für ein Unternehmen wie ContiTech interessant, obwohl bei uns ein Großteil der Prozesse im Temperaturbereich über 150 °C abläuft. Auch bei dieser Frage pflegen wir einen engen Kontakt zu den Solarexperten von der Universität Kassel und prüfen derzeit die Einsatzmöglichkeiten“, ergänzte Alexander Papadimitriou.

08.04.2011 | Quelle: ContiTech AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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