Bosch Solar Energy meldet Photovoltaik-Weltrekord: Silizium-Solarzelle mit 4,73 Watt peak und Wirkungsgrad von 19,6 %

Die Bosch Solar Energy AG (Erfurt/Arnstadt) hat den Weltrekord für großflächige PERC-Solarzellen auf p-Typ-Wafern gebrochen, wie sie verbreitet in der Industrie zum Einsatz kommen. Das unabhängige Kalibrierlabor des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ISE, Freiburg, hat bestätigt, dass für monokristalline Hochleistungszellen mit Siebdruck-Metallisierung im Format von 156 x 156 mm erstmals ein Wirkungsgrad von 19,6 Prozent erreicht worden ist.

Damit erlangen diese Hochleistungszellen eine Rekordleistung von 4,73 Watt peak. Üblicherweise erreichen Siebdruck-Silizium-Solarzellen heute einen Wirkungsgrad von 17,0 bis 18,5 Prozent.

Vorder- und Rückseite der Solarzelle optimiert
PERC steht für "Passivated Emitter and Rear Cell". Das sind rückseitig durch eine dielektrische und eine metallische Schicht verspiegelte und mit Punktkontakten ausgestattete Solarzellen. Diese neue Struktur verbessert die optischen und elektrischen Eigenschaften der Solarzelle: Das einfallende Licht wird auf der verspiegelten Rückseite reflektiert. Die Zelle kann auf diese Weise mehr Licht in Solarstrom umwandeln. Optimiert wurde darüber hinaus auch die Vorderseite der Hochleistungszelle. Das entsprechende Konzept dafür hatte Bosch Solar Energy bereits auf der 25. EUPVSEC im September 2010 in Valencia vorgestellt.

Verbessertes Schwachlichtverhalten
Durch das veränderte Zellkonzept verbessert sich auch das Schwachlichtverhalten der Zelle. Im Vergleich zu Standardsolarzellen sorgt die hohe Leerlaufspannung außerdem für einen spürbar besseren Temperaturkoeffizienten. Das heißt: Solarmodule, in denen diese Zellen verbaut werden, erbringen bei schwachem Lichteinfall und erhöhten Umgebungstemperaturen verhältnismäßig mehr Leistung, der Jahresenergieertrag steigt.

Produkte auf Basis des neuen Zellkonzeptes sollen schnell zur Serienreife gebracht werden
„Das ist ein toller Erfolg für unsere Entwicklungsmannschaft“, freut sich Dr. Volker Nadenau, Technologievorstand der Bosch Solar Energy AG. „Insbesondere, weil wir bei der Herstellung dieser Rekord-Zellen in der Entwicklung ausschließlich industrielle Fertigungsschritte eingesetzt haben. Nun gilt es intensiv daran weiter zu arbeiten, um auf Basis dieses Zellkonzeptes unsere Produkte möglichst schnell zur Serienreife zu bringen.“
Bosch Solar Energy weitet seine Entwicklungsaktivität derzeit stark aus. So entsteht im Rahmen der Kapazitätsausweitung in Arnstadt auch ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum. Die Einweihung ist im Sommer 2011 vorgesehen.

18.04.2011 | Quelle: Bosch Solar Energy AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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