Grüne Kritik am EEG-Erfahrungsbericht und Röttgens Handlungsempfehlungen: Kosteneffizienz wird bei der Windenergie und Photovoltaik-Freiflächen konterkariert

Das Ausbauziel für die erneuerbaren Energien zur Stromversorgung soll bis 2020 unverändert bei 35 % liege, wie bereits in dem im Herbst 2010 verabschiedeten Energiekonzept der Bundesregierung.

"Es soll somit nach Fukushima und trotz vorgesehenem Atomausstieg keinen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien geben", kritisiert Hans-Josef Fell, Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen für Energiepolitik, den am 03.05.2011 von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) vorgelegten Erfahrungsbericht zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Das Ziel einer höheren Kosteneffizienz werde darin an einigen Stellen sogar konterkariert, wie beispielsweise bei der Windenergie oder bei Photovoltaik-Freiflächen.

Hans-Josef Fell: Leistungsbegrenzung von Photovoltaik-Kleinanlagen scheint wenig durchdacht
Obwohl die Kostensenkung der Photovoltaik weitergehe, solle die erstaunlicherweise die günstigste Form der Solarstromerzeugung auf früheren Ackerflächen weiter außen vor bleiben, kritisiert Fell. Im Gegenteil sollen nach Röttgens Plänen sogar weitere Einschränkungen bei Freiflächen vorgenommen werden. Die Leistungsbegrenzung auf 70% der Maximalleistung bei Photovoltaik- Kleinanlagen scheine wenig durchdacht. Die halbjährliche Degression der Solarstrom-Vergütung hingegen sei ein Schritt in die richtige Richtung.
"Besser wäre es, angesichts der schnelllebigen Marktentwicklung eine vierteljährliche Degression einzuführen", merkt Fell an. Positiv sei außerdem, dass auf eine bürokratische und planwirtschaftliche Deckelung des Photovoltaik-Ausbaus verzichtet werde.

"Verbesserungen gibt es nur da, wo die großen Energieversorgungsunternehmen aktiv sind"
Fells Fazit: "Der EEG-Vorschlag des Umweltministers bringt keine relevanten zusätzlichen Impulse zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, außer für den Ausbau von Wind-Offshore. Keine Anreize für zusätzliche Innovationen. Im Großen und Ganzen handelt es sich um eine Fortschreibung des Status Quo, statt um einen großen Wurf. Verbesserungen gibt es vor allem nur da, wo die großen Energieversorgungsunternehmen aktiv sind"

09.05.2011 | Quelle: Hans-Josef Fell; MdB; Sprecher für Energie der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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