SOLON legt Zahlen für das erste Quartal 2011 vor: Verluste durch schwaches Marktumfeld

Das Berliner Photovoltaik-Unternehmen SOLON SE legte am 12.05.2011 sein Geschäftszahlen zum 31. März 2011 vor. In einem schwachen Marktumfeld erzielte SOLON in den ersten drei Monaten des Jahres 2011 einen Konzernumsatz von 65,2 Millionen Euro, der noch unterhalb des Umsatzniveaus im Auftaktquartal 2010 lag (Vorjahreszeitraum: 88,3 Mio. Euro).

Die schwache Umsatzentwicklung wirkte sich negativ auf die Profitabilität des Unternehmens aus und führte zu einem Verlust beim operativen Ergebnis (EBIT) von 17,0 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: -6,4 Mio EUR) und zu einem negativen Konzernergebnis von 21,5 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: -8,2 Mio EUR). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von minus 1,25 Euro (Vorjahreszeitraum: -0,65 EUR).

Im Frühjahr erwarteter Nachfrageschub nach Photovoltaik-Anlagen blieb aus

Die Solar-Branche war im zurückliegenden Quartal mit tiefgreifenden Veränderungen der Rahmenbedingungen in ihren wichtigsten europäischen Märkten Deutschland und Italien konfrontiert. Der Deutsche Bundestag beschloss Anfang Februar weitere Einschnitte bei der Solar-Förderung zum 1. Juli dieses Jahres. Dadurch wurde frühzeitig Klarheit über das zukünftige Förderumfeld geschaffen. Der nach den typischerweise absatzschwachen Wintermonaten für das Frühjahr erwartete Nachfrageschub nach Photovoltaik-Anlagen blieb daraufhin jedoch aus, betont SOLON.

Zurückhaltung der deutschen Kunden; Verunsicherung auf dem italienischen Markt

Offenbar stellten viele deutsche Kunden ihre Investitionsentscheidung in der Erwartung weiter fallender Preise im Vorfeld der nächsten Tarifsenkung zurück. In Italien wurde Anfang März ebenfalls überraschend das erst seit Jahresbeginn geltende Solarstrom-Einspeisegesetz mit Wirkung zum 31. Mai außer Kraft gesetzt. Die Verabschiedung einer Nachfolgeregelung verzögerte sich trotz wiederholter Ankündigungen bis in den Mai. Dies hatte eine erhebliche Verunsicherung bei Kunden und Investoren und nicht zuletzt bei den in der Finanzierung von Solarprojekten engagierten Banken zur Folge, so dass sich laufende Projekte verzögerten und das Neugeschäft im Kraftwerksbereich im ersten Quartal praktisch zum Erliegen kam, heißt es in der Pressemitteilung.

Exportquote von 80 % belegt Schwäche des deutschen Marktes

Insgesamt setzte SOLON im ersten Quartal 2011 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 32 Megawatt (MW) ab (Vorjahreszeitraum: 43 MW). Die Schwäche des deutschen Marktes spiegelt sich auch darin wider, dass SOLON in diesem Zeitraum 80 % der Konzernumsätze außerhalb seines Heimatmarktes erzielte, vor allem in Italien und den USA. Durch die Ausgliederung der operativen Aktivitäten der österreichischen Tochtergesellschaft zum Jahreswechsel ging die Zahl der an allen Standorten für SOLON tätigen Mitarbeiter zum 31. März 2011 auf 797 zurück (31.12.2010: 912).

In Folge der schwachen Geschäftsentwicklung stieg die Nettoverschuldung im Quartalsverlauf auf 402,1 Millionen Euro (31.12.2010: 369,1 Mio. EUR). Das Arbeitskapital erhöhte sich gegenüber dem Jahresende 2010 auf 213,0 Millionen Euro (31.12.2010: 172,5 Mio. EUR), was einer Arbeitskapital-Quote in Relation zum Umsatz der letzten 12 Monate von knapp 36 % entspricht. Der Forderungsbestand wurde signifikant verringert und sank von 170,7 Millionen Euro am Jahresende 2010 auf 148,4 Millionen Euro zum 31. März 2011. Dem stand jedoch aufgrund der schwächer als erwartet ausgefallenen Nachfrage ein Bestandsaufbau an fertigen und unfertigen Erzeugnissen von insgesamt 42,7 Millionen Euro gegenüber. Dieser ergab sich zu rund einem Drittel aus Projektleistungen für das im Bau befindliche 21-MW-Kraftwerk für den US-Kunden Arizona Public Service.

Geringerer Zubau in Deutschland lässt erwarten, dass Einschnitte bei den Vergütungssätzen zum 1. Juli deutlich unter dem Höchstsatz bleiben

In Deutschland ziehe die Nachfrage nach Solarstromanlagen seit Ende März langsam wieder an, berichtet SOLON. Da im März deutschlandweit nach Einschätzung des Unternehmens weniger Photovoltaik-Anlagen installiert wurden als noch zu Jahresbeginn erwartet, sei davon auszugehen, dass die auf den Installationszahlen der Monate März bis Mai 2011 basierenden Einschnitte bei den Vergütungssätzen zum 1. Juli deutlich unter dem Höchstsatz bleiben dürften. Damit wäre die Voraussetzung für eine relativ ausgewogene Entwicklung der Nachfrage in Deutschland im weiteren Jahresverlauf gegeben.

Italien bleibt attraktiver Standort für Solar-InvestitionenNach einer ersten Einschätzung der Anfang Mai vorgelegten Neuregelung der Solar-Förderung in Italien sei davon auszugehen, dass Italien als Standort für Solar-Investitionen weiter attraktiv bleiben werde, nicht zuletzt da die Fördersätze trotz einer weiteren deutlichen Senkung weiterhin über dem deutschen Niveau liegen. Allerdings dürfte sich das Marktgeschehen künftig stärker auf das Segment privater und gewerblicher Dachanlagen mit bis zu 1 MW Leistung verlagern. In diesem Segment sieht sich SOLON dank seiner langjährigen Erfahrung in der Realisierung großer Dachanlagen in Italien und mit seinem Angebot an spezifischen Dachlösungen gut positioniert. Ergebnisziele reduziertAngesichts der deutlich schwächeren Geschäftsentwicklung im Auftaktquartal hat das SOLON-Management seine Umsatz- und Ergebnisplanungen für das laufende Jahr angepasst. Der Vorstand geht derzeit davon aus, dass die Umsatzeinbußen des ersten Quartals im weiteren Jahresverlauf nicht beziehungsweise nicht vollständig ausgeglichen werden können und erwartet daher für das Gesamtjahr 2011 nur noch einen Konzernumsatz in der Größenordnung des Vorjahres. Als Konsequenz dieser niedrigeren Umsatzerwartung wurden auch die Ergebnisziele entsprechend reduziert. Der vollständige Zwischenbericht der SOLON SE zum 31. März 2011 steht auf der Internetseite des Unternehmens zum Download zur Verfügung. SOLON SE

12.05.2011 | Quelle: SOLON SE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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