Photovoltaik-Produktionsanlagenhersteller Roth & Rau AG gibt Ergebnis des ersten Quartals 2011 bekannt; Umsatz und EBIT im Rahmen der Erwartungen

Die Roth & Rau AG hat den Konzernumsatz im ersten Quartal 2011 um 69,1 % von rund 35 Millionen Euro auf etwa 60 Millionen Euro verbessert. Einen deutlich stärkeren Anstieg verzeichnete die Gesamtleistung um 100,6 % von 41,2 Millionen Euro auf 82,6 Millionen Euro. Dies spiegelt die bereits angekündigten Auswirkungen der Bilanzierungsumstellung bei den Solarzellen-Beschichtungsanlagen […]

Die Roth & Rau AG hat den Konzernumsatz im ersten Quartal 2011 um 69,1 % von rund 35 Millionen Euro auf etwa 60 Millionen Euro verbessert. Einen deutlich stärkeren Anstieg verzeichnete die Gesamtleistung um 100,6 % von 41,2 Millionen Euro auf 82,6 Millionen Euro. Dies spiegelt die bereits angekündigten Auswirkungen der Bilanzierungsumstellung bei den Solarzellen-Beschichtungsanlagen "SiNA-2" wider.

Bilanzielle Umstellung bewirkt überdurchschnittlich hohen Bestandsaufbau
Da bei der Bilanzierung nach Herstellungskosten im Gegensatz zur früher angewendeten "Percentage-of-Completion"-Methode keine Umsätze und Teilgewinne nach dem jeweiligen Fertigstellungsgrad realisiert werden, sondern die Ertragsrealisierung erst zum Zeitpunkt der Endabnahme der Anlagen erfolgt, kam es im ersten Jahresviertel zu einem überdurchschnittlich hohen Bestandsaufbau um zirka 20 Millionen Euro, der sich im Anstieg der Gesamtleistung ausdrückt. Der weitaus größte Teil der sich im Auftragsbestand befindlichen SiNA-2-Anlagen wird damit erst im zweiten Halbjahr in den Umsatz eingehen.

Sondereffekte und Bilanzumstellung wirken sich deutlich auf das Ergebnis aus; bereinigtes EBIT vor Sondereffekten bei minus 3,3 Millionen Euro
Die bilanzielle Umstellung wirkte sich auch auf das operative Ergebnis des ersten Quartals aus, das damit den tatsächlichen Grad der Auftragsbearbeitung nicht widerspiegelt. Daraus ergab sich ein negativer Ergebniseffekt von rund 5 Millionen Euro. Zusätzlich belasteten einmalige Kosten im Rahmen des Strukturoptimierungsprogramms CRiSP in Höhe von etwa 1,1 Millionen Euro die Kennzahlen. Darin waren Beratungskosten, gezahlte Abfindungen und die Bildung von Rückstellungen für Abfindungszahlungen an Mitarbeiter enthalten. Als weiterer Einmaleffekt schlugen die Aufwendungen im Rahmen des geplanten Unternehmenszusammenschlusses mit der Meyer Burger Technology AG in Höhe von 2,9 Millionen Euro zu Buche. Die Sondereffekte summierten sich damit im ersten Quartal auf knapp 4 Millionen Euro. Insgesamt belief sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf minus 7,3 Millionen Euro (2010: -784.000 €). Das bereinigte EBIT vor Sondereffekten lag bei minus 3,3 Millionen Euro.

Umsatzprognose durch aktuellen Auftragsbestand abgedeckt
Die robuste Auftragsentwicklung habe sich zu Beginn des neuen Geschäftsjahres fortgesetzt, betont das Unternehmen. Im ersten Quartal gingen neue Aufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 83 Millionen Euro ein. Der Netto-Auftragseingang nach Stornierungen weist mit minus 11,5 Millionen Euro einen negativen Wert auf. Wie im Nachtragsbericht zum Geschäftsbericht erläutert, wurde aufgrund der strategischen Entscheidung, das Turnkey-Geschäft an die geänderten Marktbedingungen anzupassen, ein Turnkey-Großauftrag in Höhe von 94,4 Millionen Euro im Einvernehmen mit dem Kunden storniert. Der Auftragseingang des ersten Quartals wurde entsprechend bereinigt. Der Auftragsbestand summierte sich zum 31. März 2011 auf 265 Millionen Euro (2010: 225 Mio. €). In Verbindung mit dem bereits realisierten Umsatz entspricht der Auftragsbestand damit in etwa dem geplanten Jahresumsatz für 2011.

Vorstand Roth rechnet mit Umsatzsteigerung auf 300 bis 325 Millionen Euro
Vor diesem Hintergrund bestätigt der Vorstandsvorsitzende der Roth & Rau AG, Dr. Dietmar Roth, die Umsatz- und Ertragsprognose für das laufende Geschäftsjahr 2011: „Auch wenn wir damit rechnen, dass die aktuell sehr starke Auftragsentwicklung im zweiten Halbjahr etwas an Schwung verlieren wird, gehen wir für das Gesamtjahr 2011 unverändert von einer Umsatzsteigerung auf 300 Mio. € bis 325 Mio. € bei einer EBIT-Marge im Bereich von 4 % bis 7 % aus.“ Der größte Umsatz- und Ergebnisbeitrag wird dabei im zweiten Halbjahr erwartet, da auch das zweite Quartal noch unter dem Einfluss der veränderten Bilanzierungspraxis bei den SiNA-2-Anlagen stehen wird.
Mit der Umstrukturierung des ehemaligen Turnkey-Segments und der weiteren Anpassung des Produktportfolios war auch ein Personalabbau verbunden, der in einem ersten Schritt 55 Mitarbeiter am Standort Hohenstein-Ernstthal betraf. Die mittelfristigen Planungen sehen eine Personalkapazität von rund 1.100 Mitarbeitern vor. Zum 31. März 2011 waren 1.198 Mitarbeiter im Roth & Rau Konzern beschäftigt. Weiterhin wurde im April mit der Umstrukturierung in Business Units in den Bereichen Photovoltaik und Service begonnen.
Dr. Roth: „Unser erstes Zwischenfazit lautet, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir sind zuversichtlich, dass sich dies ab dem zweiten Halbjahr 2011 auch in unseren Kennzahlen zeigen wird.“

13.05.2011 | Quelle: Roth & Rau AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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